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Sri Lanka - Tropen, Tempel, Teeplantagen

Donnerstag, 02. Mai 2024, 21:00 bis 21:45 Uhr

Sri Lanka steht für bunte Vielfalt in jeder Hinsicht. Wer hier nach Spiritualität oder Ayurveda sucht, wird ebenso fündig wie Abenteurer und Naturliebhaber. Auf der tropfenförmigen Tropeninsel im Indischen Ozean muss niemand weit fahren, um exotische Welten zu entdecken. "mareTV" taucht ein in den Alltag der Insulanerinnen und Insulaner.

Stelzenfischer als beliebtes Foto-Objekt

Posen ohne Pose: Den Stelzenfischern auf Sri Lanka geht es längst nicht mehr um Fisch - sie sind "Fotomodelle", die sich von den Touristinnen und Touristen bezahlen lassen. © NDR/nonfictionplanet/Dragomir Radosavljević
Den Stelzenfischern auf Sri Lanka geht es längst nicht mehr um Fisch - sie verdienen gut als "Fotomodelle".

Anura Alwis Wijewickrema, der sich offiziell Fischer nennt, ist einer der am häufigsten fotografierten Menschen von Sri Lanka. Denn seine Art zu fischen ist ikonisch für die Insel geworden: Er klettert auf Stelzen, die im Meeresboden stecken. Auf denen hockt er dann ausdauernd, obwohl kaum was anbeißt. Anura ist nicht auf der Jagd nach Fischen, sondern nach Touristen. Und seine Kundschaft will keine Meeresfrüchte, sondern Fotos oder Videos. Längst ist für die Stelzenfischer das Posieren viel lukrativer als wirklich etwas zu fangen wie einst ihre Vorfahren.

Schwimmreifen zur Sicherheit

Ein buntes Beach-Business mit ernstem Hintergrund: Seit ihr Schwiegersohn beim verheerenden Tsunami 2004 ertrunken ist, vermietet Anulawathie am Polhena-Strand Schwimmreifen - vor allem an Einheimische, viele sind bis heute Nichtschwimmer. © NDR/nonfictionplanet/Steven Galling
Anulawathie vermietet am Polhena-Strand Schwimmreifen – viele Einheimische sind Nichtschwimmer.

Am Polhena-Strand betreibt Anulawathie ein kleines Schwimmreifen-Business: Sie bietet Pkw-Schläuche für Erwachsene an und Tuk-Tuk-Schläuche für Kinder. Alle bunt bemalt, meist schon häufig geflickt, praktisch, dass ihrer Schwester der lokale Reifenflickerbetrieb gehört. Hinter den Schwimmreifen steckt ein ernster Hintergrund: Es gibt sie seit dem verheerenden Tsunami 2004, der auch Sri Lanka schwer getroffen hat. Auch Anulawathies Schwiegersohn ist damals ertrunken, viele Einheimische können bis heute nicht schwimmen.

Teepflanzen am Meer

Sri Lanka hieß bis 1972 Ceylon: Der gleichnamige Tee hat die Insel berühmt gemacht, besonders wertvolle Sorten wie der "Weiße Tee" werden auf den Plantagen mit goldenen Scheren von den Büschen geschnitten. © NDR/nonfictionplanet/Dragomir Radosavljević
Besonders wertvolle Sorten wie der "Weiße Tee" werden auf den Plantagen mit goldenen Scheren geerntet.

Herman Gunaratne hat sich schon vor 50 Jahren um seine Teepflanzen gekümmert, als Sri Lanka offiziell noch Ceylon hieß. Auf seiner Plantage am Meer wachsen verschiedene Sorten. Den exklusiven Weißen Tee dürfen nur vier auswählte Sammlerinnen ernten. Jedes Teeblatt wird einzeln mit Handschuhen und goldenen Scheren vom Busch geschnitten.

Musik in den Zügen der Queen of the Sea-Line

Eine Meereskönigin auf Schienen: Auf der Bahnlinie "Queen of the Sea" sind täglich zehntausende Pendlerinnen und Pendler aus der Hauptstadt Colombo unterwegs. © NDR/nonfictionplanet/Steven Galling
Auf der Bahnlinie "Queen of the Sea" sind täglich zehntausende Pendlerinnen und Pendler unterwegs.

Deutlich hemdsärmeliger geht es in den vollen Zügen der Queen of the Sea-Line zu. Zehntausende Pendler*innen sind auf der Bahnstrecke am Meer unterwegs. Unter ihnen auch der Eisenbahn-Musiker Saman Fernando mit seinem E-Piano, der seit Jahren vom großen Durchbruch träumt und am Ende eines Tages die wenigen Rupien zusammenzählt, die die Zuggäste in seinen Korb geworfen haben.

So mühsam der Alltag auf der Tropeninsel manchmal auch sein mag, die religiösen Feste auf Sri Lanka, die Peraheras, sind groß und farbenfroh. Eines der bekanntesten ist das Navam Maha Perahera, das jährlich am Vollmondtag des singhalesischen Monats Navam, der dem Februar entspricht, stattfindet. Vom Gangaramaya-Tempel in der Hauptstadt Colombo startet dann eine beeindruckende Prozession, bei der sogar Elefanten mitmarschieren. Für Saman Lokumallage und seine jungen Tanzschüler ist es eine besondere Gelegenheit, ihre Teufelstänze aufzuführen. Größte Schwierigkeit: während der komplizierten Bewegungsabläufe auch noch elegant den Hinterlassenschaften der Dickhäuter ausweichen.

Autor/in
Steven Galling
Karsten Wohlrab
Sven Jaax
Kamera
Dragomir Radosavljevic
Delon Weerasinghe
Schnitt
Mark Broszeit
Marion Pohlschmidt
Robert Falckenberg
Ton
Sebastian Richter
Mitarbeit
Delon Weerasinghe
Eliana Wessel
Tonmischung
Pierre Brand
Sprecher/in
Philipp Schepmann
Dagmar Dreke
Sandra Kob
Clemens Gerhard
Volker Hanisch
Nils Rieke
Produktionsleiter/in
Tim Carlberg
Redaktion
Christian Kossin
NDR Logo
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