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Rostock und Warnemünde - Hansestadt mit Ostseebad

Donnerstag, 05. Oktober 2023, 20:15 bis 21:00 Uhr
Sonntag, 08. Oktober 2023, 13:45 bis 14:30 Uhr

Historische Backsteinbauten, verträumte Fischerhäuschen und der breiteste Strand an der deutschen Ostseeküste, in Rostock mit seinem "Meeres-Stadtteil" Warnemünde vereinen sich Hansestolz und Bäderromantik.

Rockige Shantys auf einem Kutter

Easy Rider, Rostock-Style. Sie nennen sich „Punx on Wheelz“ und cruisen auf selbst entworfenen Chopper-Fahrrädern am Hafen. © NDR/Eddy Zimmermann/Sebastian Lindemann
Easy Rider, Rostock-Style. Sie nennen sich "Punx on Wheelz" und cruisen auf selbst entworfenen Chopper-Fahrrädern am Hafen.

Er trägt Kutte, cruist auf Chopper-Fahrrädern mit Breitreifen und geschwungenen Rahmen: Rudi Awe ist Mitglied der Punx on Wheelz. Mit ihren selbst gebauten Zweirädern promeniert die Gruppe der Easy Rider bei ihren wöchentlichen Ausfahrten im Rostocker Stadthafen. Doch Rudi geht es nicht nur ums Posen, er hat sich nicht weniger als die Entstaubung der Shantychorszene zum Ziel gesetzt. Möwe und die Ölmützen nennen sich er und seine Mitstreiter, ihr Sound ist rockig mit kantigen Texten. Ihr Shanty-Punk´n´Roll verbindet Alltagsgeschichten mit Melodien aus dem Heavy Metal, inspiriert von klassischen Seemannsliedern. So wie das Lied von der Möwe mit dem Eisenfuß, die scharf auf Fischbrötchen ist, und zwar direkt aus Menschenhand. Die Ölmützen proben für einen Auftritt in Warnemünde, standesgemäß auf einem Kutter.

Stahlkolosse auf dem Weg zum Offshore-Standplatz

Sie liegen unübersehbar an den Kaikanten in Rostocks Überseehafen: mächtige Stahlröhren, sogenannte Monopiles mit jeweils neun Meter Durchmesser, so groß, dass der Rumpf eines Jumbojets durchpassen würde. Es sind Segmente von Offshorewindkraftanlagen, die später auf dem Meeresboden die Fundamente der Windräder bilden. Harold Hellwig kümmert sich darum, dass die 1500 Tonnen schweren Teile rechtzeitig den Hafen verlassen. Für den Transport müssen die Monopiles an jedem Ende mit riesigen Pfropfen wasserdicht verschlossen werden. Zwei große Kräne lassen sie zu Wasser, dann ziehen Schlepper die Stahlkolosse raus zu den großen Offshoreanlagen aufs Meer.

Möwenalarm auf der Warnemünder Bummelmeile

"Am Strom" heißt die beliebte Warnemünder Flaniermeile mit ihren Fischkuttern – "Strom" meint den Fluss Warnow, der hier in die Ostsee mündet. © NDR/Eddy Zimmermann/Sebastian Lindemann
"Am Strom" heißt die beliebte Warnemünder Flaniermeile mit ihren Fischkuttern – "Strom" meint den Fluss Warnow, der hier in die Ostsee mündet.

Am Alten Strom reiht sich ein Fischbrötchenkutter an den nächsten. Die Warnemünder Bummelmeile hat sich deshalb zum Hauptjagdrevier einer riesigen Schar Möwen entwickelt. Da die cleveren Tiere keine Scheu mehr vor Menschen haben, stibitzen sie ihnen die Brötchen direkt aus den Händen. Sabine Rössler ist die Chefin bei Backfisch Udo, einem der Fischbrötchenkutter. Dutzende Angriffe pro Tag beobachtet sie in der Hauptsaison. Deshalb bereitet sie sich gut auf die geflügelte Fischbrötchen-Armee vor: XXL-Schirme, Warnplakate und Aufklärungsgespräche mit der Kundschaft sollen möglichst gut auf die Vogelattacken vorbereiten. Doch trotz aller Warnungen, die Möwen können sich trotzdem auf fette Beute verlassen, denn die meisten küstenunkundigen Besucher können sich schlicht nicht vorstellen, wie schnell, geschickt und vor allem dreist der Mundraub per Schnabel vonstatten geht.

Internationales Rettungssport-Event

Der Strand von Warnemünde ist mit 150 Metern der breiteste an der deutschen Ostseeküste. © NDR/Eddy Zimmermann/Sebastian Lindemann
Der Strand von Warnemünde ist mit 150 Metern der breiteste an der deutschen Ostseeküste.

Jedes Jahr im Sommer verwandeln sich der Strand von Warnemünde und die Ostsee in eine internationale Wettkampfarena: Der DLRG-Cup ist die größte Freiwasserveranstaltung des Rettungssports in ganz Europa. Über 200 Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer aus sechs Nationen gehen diesmal an den Start. Die 25-jährige Alica Gebhardt tritt in der Königsdisziplin an: beim Oceanwoman. Beim Rettungstriathlon Oceanwoman/Oceanman kämpfen die Teilnehmenden in den Disziplinen 300 Meter Brandungsschwimmen und 900 Meter Brett- beziehungsweise Surfskirennen um den Sieg. Und das Ganze dreimal hintereinander.

Autor/in
Sebastian Lindemann
Kamera
Eddy Zimmermann
Schnitt
Robert Falckenberg
Ton
Lukas Seiler
Phillip Lehner
Bildtechnik
Oliver Stammel
Mitarbeit
Karsten Wohlrab
Tonmischung
Pierre Brand
Sprecher/in
Philipp Schepmann
Produktionsleiter/in
Tim Carlberg
Redaktion
Ralf Quibeldey

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