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Donnerstag, 16. Mai 2024, 20:15 bis
21:00 Uhr
Pellworm ist die drittgrößte nordfriesische Insel, wem Föhr zu doll und Sylt zu voll ist, wird sie lieben. Die Insel ist grün, ruhig und entspannend: kein Schickimicki, kein Massentourismus, sondern viel Platz und viel Natur.
Schlaflose Nächte bei zu viel Wasser
Rolf Hansen ist eine der wichtigsten Personen auf Pellworm. Das würde er in seiner nordfriesisch trockenen Art so nie über sich selbst sagen, aber der Schöpfwerkswärter sorgt tatsächlich dafür, dass Pellworm nicht "absäuft". Gegen Nordseestürme schützt der 28 Kilometer lange Ringdeich die Insel. Gegen zu viel Wasser im Inselinneren durch Niederschläge bedient Hansen ein kompliziertes System aus Entwässerungsgräben, Pumpen und Fluttoren, mit dem er überschüssiges Wasser in die Nordsee leitet. Ein Job, der ihm immer wieder schlaflose Nächte bereitet.
Der Kino Klub Pellworm
Für junge Leute hält sich das Freizeitangebot auf Pellworm in Grenzen, einer der Gründe, warum viele Jugendliche der Insel den Rücken kehren. Genau das wollen Felix Leitermann und seine Mitstreiter vom Kino Klub Pellworm verhindern. Neben ihrem Kinosaal im Bürgerhus sind sie stets auf der Suche nach besonderen Spielstätten: Dieses Mal funktionieren sie das Autodeck der Ersatzfähre im Hafen um für ein einmaliges Leinwanderlebnis.
Deutschlands einziger Watt-Postbote
Dienstkleidung: abgeschnittene Jeans, Rucksack. Und sonst nix. Knud Knudsen, Deutschlands einziger Watt-Postbote, marschiert gerne barfuß und mit freiem Oberkörper durchs Watt. Ist gesund, sagt er. Seine einzige Kundschaft ist Familie Spreer-Wree auf der Hallig Süderoog. Im Auftrag der Deutschen Post stellt er ihr Briefe und Paketsendungen zu. Viel Zeit bleibt ihm bei Nele, Holger und ihren beiden Kindern nicht, denn er muss ja vor dem auflaufenden Wasser wieder zurück auf Pellworm sein. Doch Kaffee und Klönschnack sind immer drin.
Die versunkene Siedlung Rungholt
Die sagenumwobene versunkene Siedlung Rungholt, das "Atlantis des Nordens", wird seit Langem im Watt vor Pellworm vermutet. Doch wo genau, das konnte bis dato niemand belegen. Der Archäologin Ruth Blankenfeldt und einem Team aus Wissenschaftlern verschiedener Institute ist ein echter Durchbruch gelungen. Mit speziellen Ortungsgeräten fanden sie die Umrisse einer Kirche, die mutmaßlich zu Rungholt gehörte. Die GPS-Daten des Fundortes werden vorerst nicht veröffentlicht, denn die Experten vermuten noch mehr wertvolle Rungholt-Spuren. Und jede Buddelei eines Amateurs würde das wissenschaftliche Gesamtbild beeinträchtigen und verfälschen.
- Autor/in
- Stefan Heinrich
- Kamera
- Ralf Biehler
- Schnitt
- Elisabeth Hirsch
- Ton
- Johannes Rudolph
- Mitarbeit
- Karsten Wohlrab
- Bildtechnik
- Oliver Stammel
- Tonmischung
- Pierre Brand
- Sprecher/in
- Philipp Schepmann
- Produktionsleiter/in
- Tim Carlberg
- Redaktion
- Christian Kossin