mareTV

Nordirlands Küste - Hohe Klippen, große Dramen

Donnerstag, 04. Mai 2023, 20:15 bis 21:00 Uhr

Eine Küste voller Dramatik! Schroffe Klippen ragen steil aus dem Atlantik, auf manchen thronen bizarre Burgruinen. Unten schäumt wilde Meeresbrandung, oben trifft sattes Grün auf himmlisches Blau. Nordirlands Küste war und ist Kulisse für großes Kino und Schauplatz realer Dramen.

Schauplätze für Kinofilme

Die Überreste von Dunluce Castle thronen auf einer Steilklippe am Atlantik. Im 17. Jahrhundert gaben die Eigentümer die Burg auf - angeblich weil ein Abrutschen ins Meer drohte. Später wurde die Ruine wieder genutzt, als Drehort für "Game of Thrones". © NDR/Florian Melzer
Die Überreste von Dunluce Castle thronen auf einer Steilklippe am Atlantik. Im 17. Jahrhundert gaben die Eigentümer die Burg auf - angeblich weil ein Abrutschen ins Meer drohte. Später wurde die Ruine wieder genutzt, als Drehort für "Game of Thrones".

Fionbharr Butler spannt den Bogen, zielt und zieht ab: Sein Pfeil trifft die Scheibe genau in der Mitte. Fionbharr ist Darsteller in Fantasy-Filmen und war bei nahezu jeder großen Filmschlacht in Nordirland dabei. Mit seinen langen roten Haaren und dem wilden Bart sieht er aus wie einer anderen Zeit entsprungen. "Wenn die Kino-Leute zum Casting anrücken haben hier plötzlich fast alle männlichen Dorfbewohner lange Bärte", erzählt Fionbbarr.

Traditionelle Regatta auf Rathlin

Regatta auf Rathlin Island: Die kleinen Modell-Segelboote werden hier von Generation zu Generation vererbt. Über Sieg und Niederlage entscheiden vor allem Wind und Zufall, aber es gibt auch taktische Kniffe. © NDR/Florian Melzer
Regatta auf Rathlin Island: Die kleinen Modell-Segelboote werden hier von Generation zu Generation vererbt. Über Sieg und Niederlage entscheiden vor allem Wind und Zufall, aber es gibt auch taktische Kniffe.

Von Generation zu Generation werden die kleinen Segelboote vererbt, mit denen die Bewohner der Insel Rathlin ihre sommerliche Traditions-Regatta austragen. Es sind selbstgebaute Modellschiffe, die auf einem kleinen See mitten auf der Insel am Ufer ausgesetzt werden. Im Prinzip entscheiden Wind und Zufall wer gewinnt. Und doch gibt es kleine taktische Finessen.

Persönliche Erinnerungen an die "Titanic"

Das tragische Ende der weltberühmten "Titanic" traf einst auch die Familie von Susie Millar. Ihr Urgroßvater Tommy war als Ingenieur mit an Bord. Er kehrte von der Reise nicht zurück, aber Susie hält ihren Uropa lebendig, mit spannenden Titanic-Touren durch Werft und Hafen von Belfast.

Unruhige Zeiten

Die Hauptstadt von Nordirland war lange Zeit Schauplatz der sogenannten "troubles". Der Konflikt zwischen republikanischen Iren und Anhängern der britischen Krone entlud sich in Attentaten und Schießereien. Bis heute sind viele Häuserwände mit Propagandabildern bemalt, manche wirken wie gigantische Kunstwerke. Der republikanische Wandbildmaler Danny Devenny hat viele dieser "murals" gemalt. Längst ist Danny im Ruhestand, aber in den Straßen von Belfast wird er gefeiert wie ein Rockstar.

Abenteuer "Coasteering"

In den Klippen an der Nordküste krabbeln Bobby Marno und Mat Åkerfeld von einem Spot zum nächsten. Ihnen folgt eine Gruppe unerschrockener junger Leute. Alle stecken in Neoprenanzügen und haben Helme auf. Die sind äußerst wichtig beim "Coasteering", dem geführten Klippenklettern mit beherzten Sprüngen in die sprudelnde Brandung.

Schafstransport per Fähre

Drei Hütehunde hören auf seine Pfiffe: Franky McCullogh muss seine Schafherde zusammentreiben, denn die Tiere sollen zurück aufs Festland. Dort will Franky sie verkaufen. © NDR/Florian Melzer
Drei Hütehunde hören auf seine Pfiffe: Franky McCullogh muss seine Schafherde zusammentreiben, denn die Tiere sollen zurück aufs Festland. Dort will Franky sie verkaufen.

Draußen herumzutoben scheint Balsam zu sein für die irische Seele. Das findet auch Franky McCullogh, ein Farmer mit rotem Gesicht und wasserblauen Augen, der mit schrillen Pfiffen seine drei Hütehunde rund um eine Herde Schafe dirigiert. Die Tiere werden auf einer kleinen Insel im Strangford Lough zusammengetrieben und auf eine Fähre verladen. Es geht auf eine tierische Kreuzfahrt rüber aufs Festland.

Autor/in
Steffen Schneider
Kamera
Florian Melzer
Schnitt
Doreen Buchholz
Ton
Andreas Bäurle
Mitarbeit
Lukas Haß
Bildtechnik
Oliver Stammel
Tonmischung
Pierre Brand
Sprecher/in
Philipp Schepmann
Lena Donnermann
Dagmar Dreke
Clemens Gerhard
Sandra Kob
Volker Hanisch
Gerhart Hinze
Nils Rieke
Elena Wilms
Produktionsleiter/in
Tim Carlberg
Redaktion
Ralf Quibeldey