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Malta - Inselstaat im Mittelmeer

Samstag, 22. Juni 2024, 13:15 bis 14:00 Uhr

Die Kreuzritter hinterließen auf Malta riesige Burgen, die Briten rote Telefonzellen und die Araber prägten die Sprache.

Bunte Fischerboote im Hafen von Marsaxlokk im Südosten von Malta. © NDR/Visit Malta
Bunte Fischerboote im Hafen von Marsaxlokk im Südosten von Malta.

Die Kultur des Inselstaates ist eine äußerst spannende Mischung und somit der perfekte Drehort für "mareTV": Hier segnen Priester Fischerboote, erklimmen mutige Männer eingefettete Masten, wetteifern Dörfer um das schönste Feuerwerk, versenkt man Schiffe, um künstliche Riffe zu bauen. Überhaupt sind die Malteser höchst erfinderisch. Sie fahren mit Bussen durchs Meer und fischen mit Modellbooten. Die koloniale Vergangenheit wird in einer maltesischen Gondel wieder lebendig, im Wassertaxi des Unternehmers Andrew Whibley setzte schon die Queen über zum Rendezvous.

Im Hafen von Marsaxlokk sind alle nervös. Die Lampuki-Saison hat begonnen und damit die Jagd auf die große Goldmakrele. Der Nationalfisch Maltas ziert sogar Malteser Münzen. Doch vor dem Fang ist noch einiges zu erledigen: Der Priester muss die bunten Boote segnen und die Fischer müssen Schatten spendende Palmwedel im Meer ausbringen, denn der Lampuki ist ein lichtscheuer Geselle.

Die Gostra-Spiele sind eine höchst glitschige und oft schmerzhafte Angelegenheit: Bei diesem Wettbewerb müssen die mutigen Teilnehmer einen schräg nach oben ragenden und mit Fett eingeschmierten Mast erklimmen, um eine von vier Flaggen zu ergattern. Ein nahezu hoffnungsloses Unterfangen, aber auf Malta alte Tradition. Zum Glück landen die "Abgeschmierten" meistens sicher im Hafenbecken.

Schwimmender Linienbus

Malta ruht sich nicht auf seinen Traditionen aus: Das kleine Land, seit 2004 Mitglied der Europäischen Union, setzt auch auf moderne Technik. Die Firma von Steve Smith arbeitet auf Hochtouren am "Amphicoach", einem schwimmenden Linienbus. Der Präsident von Malaysia war sofort überzeugt davon und will bald ein Exemplar abholen. Doch vor der Auslieferung hat der Bus noch eine harte Testfahrt rund um Malta übers Mittelmeer vor sich.

Gozo ist die zweitgrößte Insel des Archipels der Republik Malta, ein Tauchparadies. Ausgerechnet hier versenken Heike und Thomas Zurawski immer wieder Schiffe: Die beiden betreiben ein Tauchgeschäft und wollen mit ihren aufwändigen Aktionen die Lebensbedingungen für die Meerestiere vor Gozo verbessern. Die Wracks bieten ihnen Schutz wie ein natürliches Riff.

Nach der Grotte einen Kaffee

Die Blaue Grotte im Südwesten der Insel Malta. © NDR/Visit Malta
Die Blaue Grotte im Südwesten der Insel Malta.

Im Nordwesten von Gozo, in Xaghra, findet sich ein echtes Naturwunder. In den 1930er-Jahren wollte der Großvater von Maria Bajadas einen Keller ausheben. Schon nach wenigen Spatenstichen stieß er auf eine riesige Tropfsteinhöhle. Bis heute lebt die Familie von der Attraktion unter dem Haus. Tourismus mit Familienanschluss: Nach dem Besuch der Grotte gibt es für jeden Gast einen Kaffee in Marias Küche.

Die Angler von Malta haben Modellboote für ihre Zwecke entdeckt. Damit schleppen sie nach Feierabend lange Leinen mit Haken aufs Meer hinaus. Ein Hobby, bei dem man sich nicht erwischen lassen darf, denn ganz legal ist diese Fangmethode nicht.

Feuerwerk und Wassergondeln

In der Dörfern des Archipels kracht es fast jeden Abend: Fast in jedem Ort gibt es einen Feuerwerksverein. Leider fordert die selbst gebaute Pyrotechnik immer wieder Opfer, denn jeder will natürlich lauter und bunter knallen als die Konkurrenz aus dem Nachbardorf.

Andrew Whibley hält die koloniale Vergangenheit des Inselstaates hoch. Er besitzt noch sechs Dghajsa, maltesische Wassergondeln. Mit ihnen betreibt er ein Taxibootunternehmen. Die "GoBlaubaer06" ist die meist gebuchte Gondel. Mit ihr setzte Queen Elizabeth in jungen Jahren zum Rendezvous mit Prinz Philip über, der auf Malta als Offizier der Royal Navy stationiert war.

Autor/in
Michael McGlinn
Redaktion
Ralf Quibeldey
Produktionsleiter/in
Eva-Maria Wittke

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