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Donnerstag, 03. August 2023, 20:15 bis
21:00 Uhr
Sonntag, 06. August 2023, 14:30 bis
15:15 Uhr
Ischia ist vulkanischen Ursprungs, ein immergrünes Wanderparadies und zieht die Massen an. Procida mit seinen bunten Fischerhäuschen auf steilen Klippen ist das noch unentdeckte Kleinod. Beide Inseln wecken Sehnsucht nach Italien und dienten schon als Kulisse für Kinoklassiker.
Archäologische Funde unter Wasser
Die Unterwasserarchäologin Alessandra Benini folgte einem Tipp der alteingesessenen Fischer Ischias und fand sechs Meter unter Wasser, direkt an der Festung Castello Aragonese einen antiken römischen Hafen. Wenn Wind und Wetter es erlauben, taucht sie dort nach Amphoren und Ankern. Mit dabei: die Söhne der Inselfischer. Sie sind Alessandras Ausgrabungshelfer und können dank ihr nun doch auf der Insel bleiben, denn mit Fischfang ernährt man hier keine Familie mehr.
Heiße Quelle von Sorgeto – zum Kochen
Das Castello Aragonese ist das Wahrzeichen der Insel und ziemlich exklusiv. Es ist in Privatbesitz zweier Cousins, die mit ihren Familien in der Trutzburg leben. Als Besucher darf man zwar einen Teil der Festung besichtigen, doch der buchstäbliche "Höhepunkt" des Castello bleibt den Familien und dem Gemüsebauern Raffaele Mazzella vorbehalten: Täglich erklimmt er die uralten Gemäuer, um in schwindelerregender Höhe sein Gemüse zu ernten. Auf Ischia isst man gerne und gut, dafür werden keine Mühen gescheut. So trifft man die Einheimischen oft an der heißen Quelle von Sorgeto – beim Kochen! Mal Muscheln, mal Kartoffeln. An diesem Tag sind es frische Eier zum Frühstück, hart gekocht im Meer nach nur acht Minuten.
Pottwale und Tümmler vor der Küste Ischias
Vor der Küste Ischias kreuzt ein Traditionssegler auf der Suche nach Pottwalen und Tümmlern. Das wichtigste Mitglied der Forschercrew an Bord ist Sterna. Der Hund erschnüffelt die Meeressäuger, noch bevor die Forscher sie sehen, denn der Wind trägt den Atem der Tiere weit über das Wasser. Wenn Sterna anschlägt, greifen die Biologen zu ihren Kameras. Anhand von Fotos wollen sie die Tiere identifizieren, denn nur wer weiß, wo sich Pottwale und Tümmler aufhalten, kann Schutzzonen für die bedrohten Arten einrichten.
Seefahrertradition auf Procida
In Sichtweite Ischias liegt Procida. Das Eiland ist nur vier Quadratkilometer groß, dafür die am dichtesten besiedelte Insel Europas. Traditionell leben die Procidani von der Seefahrt. Seit Generationen rekrutieren Reedereien aus der ganzen Welt Seefahrtspersonal von der Insel, denn das Istituto Nautico ist eines der ältesten Europas. Auch immer mehr Frauen lassen sich hier zu Kapitäninnen ausbilden, wollen auf große Fahrt. Ihre Vorbilder treffen sie auf einen Caffé im Hafen: Kapitäne im Ruhestand. Die warnen mitunter, Antonio Castagliola beispielsweise war oft über ein Jahr lang weg, hat seine Kinder nicht aufwachsen sehen. Die jungen Frauen aber lassen sich nicht beirren auf ihrem Weg in die Unabhängigkeit: die Welt entdecken, mit Procida und Ischia im Herzen.
- Autor/in
- Cristina Trebbi
- Kamera
- Florian Melzer
- Konstantin Tanner
- Schnitt
- Maren Großmann
- Ton
- Andreas Bäurle
- Franziska Schmidt
- Mitarbeit
- Eliana Wessel
- Bildtechnik
- Oliver Stammel
- Tonmischung
- Pierre Brand
- Sprecher/in
- Philipp Schepmann
- Dagmar Dreke
- Clemens Gerhard
- Volker Hanisch
- Gerhart Hinze
- Sandra Kob
- Produktionsleiter/in
- Tim Carlberg
- Redaktion
- Christian Kossin
- Redaktionsleiter/in
- Ralf Quibeldey