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Donnerstag, 16. November 2023, 21:00 bis
21:45 Uhr
Fuerteventuras Dünen und Vulkankegel glänzen wie Gold in der Sonne, die hier im Jahresdurchschnitt jeden Tag gut acht Stunden lang scheint. Die zweitgrößte Kanarische Insel liegt nur rund 120 Kilometer westlich von Afrika. Dort ist es extrem trocken und der Kampf ums Wasser hat eine lange Geschichte. Die 100 Jahre alten Windwasserpumpen sind ein Wahrzeichen der Insel und erleben gerade eine Renaissance.
Vorsicht bei der Kaktusfeigen-Ernte
Als Leocadio Araya Sanchez vor einigen Jahren einen kargen Berghang mit unzähligen Kakteen bepflanzte, hielten ihn Freunde und Nachbarn für verrückt: Kaktusfeigen, was soll das denn? Leo hoffte darauf, dass diese Pflanzen das extrem trockene Wetter aushalten. Aus den Kaktusfeigen wollte er einen gesunden Saft herstellen und hatte Erfolg. Doch die Frucht gibt ihren kostbaren Superfoodsaft nicht so einfach her. Bei der Ernte ist Vorsicht geboten: nur mit einer großen Spezial-Pinzette können die reizauslösenden Nesselhärchen und fiesen Stacheln der Kaktusfeige überwunden werden.
100 Jahre alte Windradwasserpumpen
Vor rund 100 Jahren brachten heimkehrende USA-Auswanderer die damals supermodernen Windradwasserpumpen der Aermotor Windmill Company mit nach Fuerteventura. Hunderte der nach dem Firmensitz kurz "Chicagos" genannten Windräder waren über die Insel verteilt, bis Elektromotoren ihnen den Rang abliefen. Heute erleben die umweltfreundlichen Chicagos eine Renaissance. IIgnacio Gonzáles, gerade 30 geworden, will unbedingt so ein altes Windrad wieder zum Laufen bringen. Doch gute Originalersatzteile sind schwer zu finden.
Die meisten spanischen Taubenzüchter leben auf den Kanaren
Mehr als zwei Drittel aller spanischen Taubenzüchter leben auf den Kanaren. Kein Wunder, denn früher waren Brieftauben ein wichtiges Kommunikationsmittel zwischen den Inseln. Juan-Ramón sen., sein Sohn Juan-Ramón jun. und dessen Sohn Dylan halten zusammen gut 500 Tauben. Die jüngsten Tiere sollen jetzt ihren ersten Flug übers Meer absolvieren, eine Strecke von fünf Kilometern. Hoffentlich kommen alle heil zurück, denn ganz in der Nähe wurde ein Falke gesichtet.
Stockkampf - eine traditionelle Kampfkunst
Auch Tinín Martínez lebt die alten Inseltraditionen: Er ist Stockkämpfer. Regelmäßig versammeln sich auf seinem Grundstück Gleichgesinnte. Die Kunst besteht darin, den Schlag nur anzudeuten. Dass der Gegner nicht getroffen werden darf, erfordert Übung, Geschick und hohe Konzentration. Heute gleicht die traditionelle Kampfkunst Juego del Palo eher einer getanzten Choreografie, doch für die Ureinwohner der Kanaren, oft Hirten, war der Stock die einzige Waffe, mit der sie sich gegen Piraten und Invasoren verteidigt haben.
Para-Body-Board Surfen an paradiesischen Stränden
Marcos Tapia zieht es fast täglich an einen der paradiesischen Strände. Der 44-Jährige ist spanischer Meister und Vize-Weltmeister im Para-Body-Board Surfen. Mit 28 Jahren hatte er einen schweren Motorradunfall und ist seitdem querschnittsgelähmt. Surfen, eins sein mit der Natur: Die konstanten Wellen vor Fuerteventura gaben ihm wieder Kraft und neuen Lebensmut.
- Autor/in
- Till Lehmann
- Kamera
- Ralf Biehler
- Schnitt
- Maren Großmann
- Ton
- Johannes Rudolph
- Mitarbeit
- Andreas Caliman
- Eliana Wessel
- Bildtechnik
- Oliver Stammel
- Tonmischung
- Pierre Brand
- Sprecher/in
- Philipp Schepmann
- Dagmar Dreke
- Sandra Kob
- Clemens Gerhard
- Jesse Grimm
- Volker Hanisch
- Gerhart Hinze
- Produktionsleiter/in
- Tim Carlberg
- Redaktion
- Christian Kossin