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Die Algarve - Schroffe Klippen, sanfte Lagunen

Donnerstag, 18. Juli 2024, 21:00 bis 21:45 Uhr

Die Algarve, das sind gleich zwei völlig verschiedene Landschaften in einer Region: die Felsalgarve mit ihrer Steilküste aus bizarren Kalk- und Sandsteinformationen und die flache Sandalgarve mit ihren Traumstränden und Lagunen.

Die besten Schwimmer: Portugiesische Wasserhunde

Fishermen‘s Friend: Früher halfen die portugiesischen Wasserhunde den Fischern bei der Arbeit. Sie sind exzellente Schwimmer und Taucher. Die Hunde von Rodrigo Pinto werden an der Algarve für Rettungseinsätze trainiert. © NDR/nonfictionplanet/Florian Melzer
Die Hunde von Rodrigo Pinto werden an der Algarve für Rettungseinsätze trainiert.

Viele Hunderassen sind gute Schwimmer, aber der Portugiesische Wasserhund toppt sie alle: Er besitzt sogar Häute zwischen den Zehen! Es wird vermutet, dass die Urahnen der Rasse bereits in vorchristlicher Zeit lebten: Als die Römer die Iberische Halbinsel eroberten, wurde von "canis piscator" berichtet, dem fischenden Hund. Gesichert ist: Der bis heute gültige Rassestandard geht auf den Wasserhund Leão zurück, der in den 1930er-Jahren seinem Herrchen im Algarvestädtchen Albufeira beim Fischen half. Als Assistenten beim Fischfang werden die Tiere schon lange nicht mehr eingesetzt, doch aufgrund ihrer gelehrigen und robusten Art sind sie auch sehr gut als Wasserrettungshunde geeignet. Rodrigo Pinto hat das früh erkannt, er ist mittlerweile der erfolgreichste und bekannteste Züchter Portugals. Seit der ehemalige US-Präsident Barack Obama als "First Dog" einen Portugiesischen Wasserhund mit ins Weiße Haus brachte, kann sich Pinto vor Anfragen kaum retten.

Fischverwertung bis zur letzten Schuppe

Tintenfisch-Tinte trifft japanische Drucktechnik: Fischer aus Fernost entwickelten dieses Verfahren vor 300 Jahren, um Rekordfänge zu dokumentieren. Heute möchte Daniela mit ihrer Kunst auf die Überfischung aufmerksam machen. © NDR/nonfictionplanet/Florian Melzer
Tintenfisch-Tinte trifft japanische Drucktechnik.

Daniela Alba und Linda van Oosterhout verwerten Fisch bis zur letzten Schuppe. Daniela ist Künstlerin und praktiziert die alte japanische Technik des Fischdrucks, Gyotaku. Sie fängt selbst geeignete Fische, bevorzugt solche mit markantem Schuppenmuster, präpariert eine Seite des Exemplars mit Tinte und "druckt" die Silhouette auf Leinwand oder Papier. Ihre Freundin Linda stellt aus den Fischhäuten Leder für extravagante Sandalen her.

Kunst für eine Tide lang

Es ist eine vergängliche Kunst, die unter Zeitdruck entsteht. Vitor Raposo lebt von der Sandmalerei und den Auftragsarbeiten für große Feste und Heiratsanträge. © NDR/nonfictionplanet/Florian Melzer
Vitor Raposo lebt von der Sandmalerei, einer vergänglichen Kunst.

Die Kunst von Vitor Raposo hält immer genau eine Tide lang. Er ist Sandmaler, zaubert auf die Strände der Algarve mit verschiedenen Harken großflächige Ornamente. Mittlerweile ist er so bekannt, dass er immer öfter für in den Sand geschriebene Heiratsanträge oder Liebesbotschaften angefragt wird.

Miguel Salazar ist Botaniker und hat es sich zur Aufgabe gemacht, bedrohte Marschpflanzen, die in der Ria Formosa wachsen, im Gewächshaus nach zu züchten. Die Ria Formosa ist das zweitgrößte Naturschutzgebiet Europas. © NDR/nonfictionplanet/Florian Melzer
Miguel Salazar ist Botaniker und hat es sich zur Aufgabe gemacht, bedrohte Marschpflanzen, die in der Ria Formosa wachsen, im Gewächshaus nach zu züchten. Die Ria Formosa ist das zweitgrößte Naturschutzgebiet Europas.

Die Lagune Ria Formosa ist eines der größten Feuchtgebiete Europas. Das weitverzweigte System aus Inseln und Buchten bildet an der Sandalgarve eine faszinierende Wasserlandschaft mit großer Artenvielfalt. Hier züchtet der Agrarwissenschaftler Miguel Salazar Halophyten - Meerespflanzen wie Queller, Meerfenchel oder Strandsode, die an die hohe Salzkonzentration ihrer Umgebung angepasst sind. Der Clou: Miguel entnimmt der Natur Setzlinge und ahmt dann die Umweltbedingungen der Lagune in seinen Gewächshäusern nach.

Das Restaurant im Nirgendwo

Vor Faro liegt die unbewohnte Insel Ilha Deserta. Hier gibt es nichts außer Gestrüpp und Sand - und: ein Restaurant! Betrieben wird es von Isabel Vicente und ihrem Mann Zé, die sich sogar eine eigene Fähre leisten, um ihre Gäste zur entlegenen Insel zu schippern. Die Vicentes mussten gerade einen Schicksalschlag verkraften: Durch einen technischen Defekt brannte das Restaurant vollständig ab - doch die Liebe zur Ilha Deserta war so groß, dass sie das Restaurant binnen kurzer Zeit wieder aufbauten. MareTV begleitet das Paar bei der großen Wiedereröffnung.

Autor/in
Stefan Heinrich
Kamera
Florian Melzer
Schnitt
Stefan Canham
Ton
Andreas Bäurle
Mitarbeit
Kinga Markiewicz
Karsten Wohlrab
Bildtechnik
Oliver Stammel
Tonmischung
Pierre Brand
Sprecher/in
Philipp Schepmann
Dagmar Dreke
Clemens Gerhard
Volker Hanisch
Gerhart Hinze
Sandra Kob
Produktionsleiter/in
Tim Carlberg
Redaktion
Christian Kossin
Ralf Quibeldey