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Australiens Meereswunder - Am Great Barrier Reef

Donnerstag, 16. Februar 2023, 20:15 bis 21:00 Uhr

Das Great Barrier Reef ist so groß, dass es aus dem All mit bloßem Auge zu erkennen ist. Es erstreckt sich über 2300 Kilometer entlang der australischen Nordostküste. Doch das UNESCO-Weltnaturerbe, ein Ökosystem von überragender Bedeutung, ist durch den Klimawandel bedroht. Die Hälfte seiner Korallen gingen bereits verloren.

Korallen sollen zum erstenmal laichen

Mit seinen 600 Korallenarten bildet das Riff ein einzigartiges Ökosystem: Es ist Lebensraum für 1.500 Fisch- und 5.000 Weichtierarten. © NDR/Florian Melzer
Mit seinen 600 Korallenarten bildet das Riff ein einzigartiges Ökosystem: Es ist Lebensraum für 1.500 Fisch- und 5.000 Weichtierarten.

Azri Saparwan hat Geduld, und die braucht er auch bei seinem Korallenprojekt. Seit mehreren Jahren pflanzt er mit seinem Team Korallenableger in einem abgestorbenen Riff an und erweckt es so nach und nach zu neuem Leben. Nun sind seine Korallenbabys endlich so "erwachsen", dass sie laichen könnten. Das Schauspiel des Coral spawning wird aufgrund der unzähligen Samen- und Eizellen im Meer auch als "Unterwasserschneesturm" bezeichnet. Aber dafür muss einiges zusammenkommen: Vollmond, der richtige Tidenstand und die passende Wassertemperatur. Für Azri eine nervenaufreibende Premiere.

Eine wissenschaftliche Sensation

Erstmals gelang es am Great Barrier Reef, ein wiederaufgeforstetes Riff zum Laichen zu bringen - "mareTV" ist dabei, als es zum sogenannten "Coral Spawning" kommt: Die Korallen geben Eier und Spermien ins Wasser ab, die nach der Befruchtung Korallenlarven bilden. © NDR/Florian Melzer
Erstmals gelang es am Great Barrier Reef, ein wiederaufgeforstetes Riff zum Laichen zu bringen.

All diese ungewissen Faktoren kann Dr. Carly Randall in ihrem Labor beeinflussen. Die Meeresbiologin versucht, die künstliche Befruchtung von Korallenlarven möglich zu machen. Das wäre eine wissenschaftliche Sensation, denn dann könnten sich Korallen nicht nur einmal im Jahr, sondern gleich mehrmals millionenfach vermehren.

Der Kampf ums Überleben der Koalas

Die Tierärztin Dr. Ali Bee und ihre Tochter Izzy betreiben auf Magnetic Island eine Auffangstation für verwaiste und verletzte Koalas. Die Beuteltiere stehen auf der roten Liste der gefährdeten Arten - ihr Lebensraum, der Wald, wird immer mehr abgeholzt und gerodet. © NDR/Florian Melzer
Die Tierärztin Dr. Ali Bee und ihre Tochter Izzy betreiben auf Magnetic Island eine Auffangstation für verwaiste und verletzte Koalas.

Die Zöglinge von Ali Bee dagegen werden immer weniger, Koalas sind offiziell vom Aussterben bedroht. Den auf Bäumen wohnenden Beuteltieren machen vor allem die Abholzung der Tropen und die Buschbrände zu schaffen. Deshalb hat Ali alle Ha¨nde voll zu tun. Vor allem die neun Monate alte Koala-Waise Eddy macht ihr Sorgen. Er ist durch den Tod der Mutter anscheinend schwer traumatisiert und verkriecht sich in den Ecken seines Geheges. Zusammen mit Tochter Izzy versucht Ali Bee, Eddy und die anderen durchzubringen.

Tödliche Unfälle mit Salzwasserkrokodilen

Die Ranger vom Aborigines-Stamm der Gunggandji Mandingalbay Yidinji fungieren auch als Sozialarbeiter. Hier unterrichten sie Kinder darin, wie man sich der Natur gegenüber respektvoll verhält. © NDR/Florian Melzer
Die Ranger vom Aborigines-Stamm der Gunggandji Mandingalbay Yidinji fungieren auch als Sozialarbeiter.

Der Aborigine Roszaly Aitken warnt eindringlich davor, die Tiere zu füttern, die er beaufsichtigt. Immer wieder kommt es zu tödlichen Unfällen mit Salzwasserkrokodilen. Als Ranger im Daintree Rainforest hat er ein Programm ins Leben gerufen, in dem er die Salties per Drohne auskundschaftet. Ihre Aufenthaltsorte gibt er via Internet bekannt.

Der "Hausmeister" des gesamten Riffs

Das Great Barrier Reef besteht aus fast 3.000 Einzelriffen und ist sogar aus dem Weltall sichtbar - die größte von Lebewesen erschaffene Struktur der Erde. © NDR/Florian Melzer
Das Great Barrier Reef besteht aus fast 3.000 Einzelriffen und ist sogar aus dem Weltall sichtbar.

Gary Dunn ist wahrscheinlich der einzige "Hausmeister" des gesamten Great Barrier Reefs, tagsüber sorgt er auf dem Reef Magic Pontoon dafür, dass Forscher und Touristen das Riff erkunden können. Abends muss er die schwimmende Stahlinsel reinigen und für die nächsten Gäste vorbereiten. Eine Woche lebt und arbeitet Gary hier draußen mitten im Riff. Seit 30 Jahren verbringt er mehr Zeit auf dem Ponton als mit seiner Familie am Festland.

Autor/in
Stefan Heinrich
Kamera
Florian Melzer
Schnitt
Agata Welz
Ton
Bastian Seidel
Mitarbeit
Karsten Wohlrab
Bildtechnik
Oliver Stammel
Tonmischung
Pierre Brand
Sprecher/in
Philipp Schepmann
Lena Donnermann
Dagmar Dreke
Clemens Gerhard
Volker Hanisch
Sandra Kob
Ella Marady
Nils Rieke
Produktionsleiter/in
Tim Carlberg
Redaktion
Christian Kossin
Redaktionsleiter/in
Ralf Quibeldey
Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

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