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Donnerstag, 01. August 2024, 20:15 bis
21:00 Uhr
Samstag, 03. August 2024, 13:15 bis
14:00 Uhr
Die pulsierende Metropole Neapel liegt in einer Meeresbucht der Extreme, in direkter Nachbarschaft: links die Campi Flegrei, brodelnde Vulkanfelder, und rechts der mächtige Kegel des Vesuv. Und im südlichen Teil der Bucht die liebliche Halbinsel von Sorrent im Golf von Neapel.
Das Meer für alle zurückerobern
Mare Libero, freies Meer, so wie ihre Mission nennen sich die Leute, die dahinterstehen. Allen Bewohnern der Millionenmetropole sollen die Zugänge zu den raren öffentlichen Stränden offenstehen. Denn diese sind häufig nur durch versteckte Tore im Häusermeer zu erreichen. Und weil die Zugänge meist in Privatbesitz sind, werden sie einfach verschlossen gehalten oder abschreckend mit Schildern wie "Privat! Kein Durchgang!" markiert. Dabei ist der Zugang zum Meer per Gesetz garantiert. Mit Demos und Aktionen zu Land und zu Wasser will Mare Libero das Meer für alle zurückerobern.
Der Brötchenbote des Pallonetto-Viertels
Für viele Neapolitaner ist der Motorroller das bevorzugte Gefährt, um sich durch die engen Gassen der Altstadt zu schlängeln. Salvatore Cascella aber schiebt eine alte Kinderkarre vor sich her, behängt und beladen mit Dutzenden Tüten: Sasà, so nennen ihn alle, ist der Brötchenbote des Pallonetto-Viertels. Frühmorgens und abends liefert er in zwei Touren seine Panini aus: für die Kundschaft parterre einfach durchs Fenster, die aus höher liegenden Stockwerken lässt vom Balkon aus Eimer oder Körbe an Seilen herunter. Typisch für diesen "Kiez" Neapels, in dem die alteingesessenen Bewohner nach und nach wegen steigender Mieten verdrängt werden.
Die Heimat der Sorrent-Zitrone
Die Halbinsel von Sorrent ist nicht nur eine beliebte Kurregion, sondern auch die Heimat der besonders großen und fleischigen Sorrent-Zitrone. Valentina Nunziata führt den Hof ihrer Eltern weiter, einen der ältesten Zitronengärten Sorrents. Um die Früchte vor Hagel und Wind zu schützen, wird die Plantage von einem hölzernen Gestell überdacht, bisher bedeckt mit Plastiknetzen. Doch Valentina möchte zurück zu den Ursprüngen und lässt deshalb extra Schilfmatten anfertigen und anbringen. Nur noch ein paar Spezialisten beherrschen dieses alte Handwerk.
Solange es Pizza gibt, gibt es auch Hoffnung
Neapel ist berüchtigt für seine hohe Jugendkriminalität. Die sogenannten Scugnizzi, die Straßenkinder, landen häufig in den Fängen der kriminellen Organisation Camorra und werden straffällig. Seit 2013 gibt es in der Stadt das Projekt La pizzeria dell´Impossibile, die Pizzeria des Unmöglichen. In diesem Restaurant bildet Pizzameister Gennaro Gattimolo ehemalige strafgefangene Jugendliche zu Pizzabäckern aus. Von bisher 220 Teilnehmenden haben immerhin 120 danach eine feste Anstellung gefunden. Getreu dem neapolitanischen Leitspruch des Projekts: Solange es Pizza gibt, gibt es auch Hoffnung.
- Autor/in
- Christina Trebbi
- Kamera
- Florian Melzer
- Schnitt
- Maren Großmann
- Ton
- Andreas Bäurle
- Bildtechnik
- Oliver Stammel
- Tonmischung
- Pierre Brand
- Sprecher/in
- Philipp Schepmann
- Merete Brettschneider
- Lena Donnermann
- Dagmar Dreke
- Clemens Gerhard
- Jesse Grimm
- Volker Hanisch
- Gerhart Hinze
- Nils Rieke
- Redaktion
- Christian Kossin
- Produktionsleiter/in
- Tim Carlberg
- Redaktionsleiter/in
- Ralf Quibeldey