Expeditionen ins Tierreich

Wildes Kanada

Samstag, 21. Januar 2023, 14:30 bis 16:00 Uhr

Vom im Osten gelegenen Neufundland über die weiten Ebenen des Graslandes und die majestätischen Rocky Mountains hinweg erstreckt sich Kanada 5.500 Kilometer bis hin zu den riesigen gemäßigten Regenwäldern an der pazifischen Küste. Von den südlichen Prärien bis zum eisigen Norden in der Arktis sind es ebenfalls über 4.000 Kilometer. Kanada ist ein Land mit gigantischen Ausmaßen und ebenso unterschiedlichen wie faszinierenden Lebensräumen.

Das "neu gefundene Land"

Der Film beginnt dort, wo die Europäer erstmals kanadischen Boden betraten. Dieses "neu gefundene Land" heißt bis heute Neufundland. Eine auf den ersten Blick wilde und unberührte Gegend. Die aber war damals schon lange von Ureinwohnern geformt worden.

Im Osten ziehen Jahr für Jahr zahllose Buckelwale an die Küste Neufundlands. Riesige Schwärme von Lodden locken sie an. Die kleinen Fische kommen zum Ablaichen an die Strände, wenn sie nicht vorher in den gewaltigen Mäulern der Wale verschwinden.

Größtes intaktes Waldgebiet der Erde

In endlosen Wäldern Kanadas segeln Flughörnchen von Baum zu Baum und legen dabei erstaunliche Distanzen beinah spielend zurück. Das Land mit dem Ahornblatt in der Flagge besitzt das größte intakte Waldgebiet der Erde.

Im Zentrum des Landes schließlich die weite Prärie. Hier ist die Heimat eines der markantesten Tiere Nordamerikas: des Bisons. Früher gab es Millionen von ihnen, doch vor allem die weißen Siedler rotteten die meisten im 19. Jahrhundert aus. Nur selten hat man - wie in diesem Film - das Glück, diese gewaltigen Tiere in freier Wildbahn zu beobachten - wie sie sich ihren natürlichen Feinden, den Wölfen, in einem dramatischen Kampf auf Leben und Tod stellen müssen.

Doch nicht alles in der Prärie ist so dramatisch. Schwarzschwanzpräriehunde leben hier recht friedlich in riesigen Kolonien mit tausenden von Bauen, die - sobald sie verlassen sind - auch gerne von anderen Tieren genutzt werden - zum Beispiel von Kanincheneulen.

Millionen Lachse wandern flussaufwärts

In der schroffen Bergwelt der Rocky Mountains liefern sich die Böcke der Dickhornschafe erbitterte Kämpfe. Nur der Stärkste hat einen Chance bei den Weibchen. Weiter westlich erstreckt sich dann die Pazifikküste. Hier wandern Lachse millionenfach Fluss aufwärts, über Stromschnellen und Wasserfälle, um weit im Landesinneren zu laichen. Auf diesem Weg finden zahllose Lachse den Tod - und ernähren damit Wölfe, Schwarzbären, Adler und andere Vogelarten - aber auch die Wälder. Denn die Kadaver, die die Tiere zurücklassen düngen diese Gegend so massiv, dass die Bäume hier rund dreimal so groß werden wie in anderen Teilen des Landes.

Im Norden schließlich die Arktis: eine raue Welt, die den größten Teil des Jahres von Schnee und Eis bedeckt ist. Heimat der Eisbären. Ein Weibchen hat ihre Jungen in einer Höhle an der Küste zur Welt gebracht und bereits seit acht Monaten nichts gefressen. Jetzt muss es dringend nach Nahrung suchen. Das aber kann es nur auf dem Meereis und damit erst, wenn der Nachwuchs fähig ist, mehrere hundert Kilometer zurückzulegen. Doch dann ist bereits der Zeitpunkt erreicht, an dem das Meereis zu schmelzen beginnt und eine Jagd auf die bevorzugten Robben unmöglich wird. Ein Dilemma, das mit der zunehmenden Erderwärmung hier jedes Jahr früher sichtbar wird.

Sei es die Landschaft oder die Tierwelt. Durchschnittlich ist hier nichts. Kanada ist ein Land der Extreme.

Redaktionsleiter/in
Ralf Quibeldey
Regie
Jeff Turner
Autor/in
Jeff Turner
Producer
Jeff Turner
Herstellungsleitung
Thomas Harnisch
Produktionsleiter/in
Sina Knoll
Tim Carlberg
Redaktion
Tom Synnatzschke

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Tiere