Expeditionen ins Tierreich
Mittwoch, 06. März 2024, 20:15 bis
21:00 Uhr
Sonntag, 10. März 2024, 15:15 bis
16:00 Uhr
Schottland ist mehr als seine Klischees, mehr als Dudelsack und Kilts mit Karomuster: In den Bergen pfeifen eisige Schneestürme über Hochebenen, die an die Tundra erinnern. Im Westen lässt der warme Golfstrom dichten gemäßigten Regenwald wachsen, der eine erstaunliche Artenfülle aufweist. Vor der Küste erstrecken sich bunte Korallenriffe und im nährstoffreichen Meer fressen sich im Sommer riesige Haie satt. So wild, so grün und urwüchsig der Norden Schottlands erscheinen mag, seit Jahrhunderten wurden große Teile des Landes vom Menschen umgestaltet.
Doch in Schottland hat ein Umdenken eingesetzt. Der aufwendige Zweiteiler "Schottlands neue Wildnis" präsentiert diese Kehrtwende in spektakulären Bildern und dramatischen Geschichten, gedreht mit modernsten Zeitraffer-, Zeitlupen-, Drohnen- und Unterwasserkamerasystemen und produziert vom preisgekrönten Filmemacher Nigel Pope.
"Wie aus dem Bilderbuch"
Der erste Teil zeigt "Das Comeback der Highlands": Schottland wie aus dem Bilderbuch, voller grüner Hügel und idyllischer Täler, dunkler Seen und einsamer Moore. Wer weiß schon, dass hier Großbritanniens einzige frei lebende Rentierherde durch den Cairngorms Nationalpark zieht? Vor Jahrzehnten wurden diese nordischen Hirsche, die vor über 800 Jahren auf der Insel ausgerottet wurden, wieder angesiedelt. Auch der Fischadler jagt wieder in den Lochs, den schottischen Seen, nach Beute: Von Skandinavien aus ist der Greifvogel von selbst nach Schottland zurückgekehrt, obwohl die Art ausgerottet war. Das sind nur zwei Beispiele für erfolgreichen Naturschutz und die neue Wildnis, die in Schottland entsteht. Auch der Baummarder, der durch Jagd und Entwaldung selten geworden war, vermehrt sich wieder. Vielleicht trägt dieses wendige Raubtier dazu bei, dass das Rote Eichhörnchen im Norden der Britischen Insel noch eine Chance hat. Andernorts wird es vom aus Amerika stammenden Grauen Eichhörnchen verdrängt. In Schottland sind die Invasoren beliebte Beute des Baummarders.
Alles hängt miteinander zusammen
Der erste Teil zeigt viele solcher Zusammenhänge in der Natur: Wie Lachse Nährstoffe aus dem Ozean in die Wälder tragen, Moore das Klima schützen und saftige Moospolster nicht nur Wasser für trockene Zeiten speichern, sondern als saugfähiger Schwamm Überschwemmungen nach Starkregen verhindern. In den schottischen Bergen brüten die seltenen Mornellregenpfeifer. Das spektakuläre Balzgehabe der Birkhühner steht dem Protzen starker Schotten beim Baumstammwerfen bei den Highland Games in nichts nach. In den schottischen Highlands gibt es erfolgreiche Beispiele dafür, dass es sich lohnt, sich auf die Kräfte der Natur zu besinnen und mit ihr zu arbeiten.
- Autor/in
- Nigel Pope
- Producer
- Tom Synnatzschke
- Produktionsleiter/in
- Tim Carlberg
- Redaktion
- Ralf Quibeldey