Expeditionen ins Tierreich

Polarnacht - Skandinaviens Wildnis im Winter

Mittwoch, 06. Dezember 2023, 21:00 bis 21:45 Uhr
Donnerstag, 07. Dezember 2023, 06:35 bis 07:20 Uhr

Der Film entführt die Zuschauerinnen und Zuschauer in die wunderbare Welt Skandinaviens nördlich des Polarkreises. Im Sommer geht hier die Sonne kaum unter, im Winter jedoch beherrschen Dunkelheit und Kälte das Land. Der radikale Gegensatz stellt die Natur vor große Herausforderungen. Doch Tiere und Pflanzen kommen erstaunlich gut damit zurecht, denn sie besitzen außergewöhnliche Fähigkeiten, um unter solch extremen Verhältnissen zu überleben.

Im kurzen Sommer aus dem Vollen schöpfen

Polarfüchse haben im Winter ein schneeweißes Fell. © WDR/Alexandra und Steffen Sailer
Polarfüchse haben im Winter ein schneeweißes Fell.

Nach der Schneeschmelze im Frühling explodiert das Leben und es gibt Nahrung im Überfluss. Doch der Sommer ist kurz und es bleibt nur wenig Zeit, eine neue Generation durchzubringen. Rund um die Uhr geht es nun ums Wachstum, Fressen, Füttern, Jagen. Zugvögel, Rentiere, Bären und Adler können in dieser Zeit aus dem Vollen schöpfen.

Aber es ist nicht alles friedlich. Unter dem Dauersonnenlicht ist Schlaf Mangelware, nicht nur wegen der Myriaden von Moskitos. Raubtiere sind ebenfalls rund um die Uhr unterwegs und eine ständige Bedrohung. Hektik und Stress beherrschen das Leben im Nahrungsparadies.

Vorbereitung auf die Winterruhe

Ein Rentier frisst Flechten, die vor allem im Winter zu ihrem Nahrungsspektrum gehören. © WDR/Alexandra und Steffen Sailer
Ein Rentier frisst Flechten, die vor allem im Winter zu ihrem Nahrungsspektrum gehören.

Der Herbst schüttet dann noch einmal sein Füllhorn aus, bevor der harte Winter kommt. Aber auch darauf sind Pflanzen und Tiere vorbereitet: Pflanzen verändern ihren Stoffwechsel oder verstecken sich unter der Schneedecke, um nicht zu erfrieren. Manche Tiere blühen richtig auf, wie der Eisbär, andere halten Winterruhe, wie die Braunbären, oder wandern zu Tausenden zu ihren Winterweiden, Rentiere zum Beispiel. Das Sehvermögen der Rentieraugen verändert sich, sodass die Tiere selbst im Dämmerlicht gut sehen können. Erstaunliche Anpassungsfähigkeiten schützen die Tiere selbst bei minus 40 Grad und helfen ihnen, auch mit magerer Kost durch den Winter zu kommen. Trotz bester Ausstattung schaffen es aber nicht alle über den lebensfeindlichen Winter. Ein Kadaver ist jedoch für Raben, Adler, Vielfraß und Wölfe ein Festmahl.

Während das Landesinnere in Kälte und Schnee erstarrt, ist es an der Küste erstaunlich mild. Der Golfstrom hält vor Norwegen auch im Winter das Meer eisfrei, ein nahrungsreiches Refugium für Seevögel und Jagdgebiet für Schwertwale.

Polarnacht: Kälte und zauberhaftes Licht

Polarlichter sind nur in dunklen Nächten so strahlend zu sehen. © WDR/Alexandra und Steffen Sailer
Polarlichter sind nur in dunklen Nächten so strahlend zu sehen.

Doch die Polarnacht bringt nicht nur Finsternis, Kälte und Gefahr. Wenn in dunklen Nächten tanzende Nordlichter den Himmel erhellen, erwirkt die Polarnacht ihren ganz eigenen Zauber, bis die Helligkeit zurückkommt und der Kreislauf von Neuem beginnt.

Tödliche Gefahr und Leben im Überfluss liegen eng beieinander im Reich der Mitternachtssonne und der Polarnacht im wilden Norden Skandinaviens.

Redaktion
Klaus Kunde-Neimöth
Autor/in
Alexandra Sailer
Annette Scheurich
Redaktion
Ralf Quibeldey

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Tiere