Expeditionen ins Tierreich

Mississippi - Die große Flut

Mittwoch, 19. Juni 2024, 21:00 bis 21:45 Uhr
Donnerstag, 20. Juni 2024, 06:35 bis 07:20 Uhr

Der Mississippi ist ein Fluss der Superlative, eine nordamerikanische Legende. Der wasserreichste und mächtigste Fluss der USA legt von der Quelle in Minnesota bis zu seinem riesigen Mündungsgebiet bei New Orleans fast 4.000 Kilometer zurück. Er durchquert nahezu das gesamte Staatsgebiet der USA und fließt durch acht Bundesstaaten. Der Zweiteiler folgt dem Verlauf des großen Stromes: vom strengen Winter am Oberlauf bis zur Jahrhundertflut am Golf von Mexiko.

Winter 2011 - eine Jahrhundertflut droht

Der Winter 2011 bringt ungewöhnlich viel Schnee in den Norden der USA. Der Mississippi ist zugefroren, eine dicke Schneeschicht bedeckt das Land. Als die Temperaturen steigen, führen unzählige Bäche und Flüsse dem großen Strom Schmelzwasser aus einem riesigen Einzugsgebiet zu. Stauwehre und Schleusen, Dämme und Deiche zeigen keine Wirkung mehr. Der Fluss tritt über seine Ufer: Eine Jahrhundertflut steht bevor. Als im Frühjahr Rekordregenfälle noch mehr Wasser bringen, ist 1.300 Kilometer von der Quelle entfernt aus dem kleinen Fluss eine endlos scheinende Wasserlandschaft geworden.

Tiere zieht es zum Schutz in die Baumwipfel

Tiere, die in den Baumwipfeln leben, sind jetzt im Vorteil. Gleithörnchen gehören zu den wenigen Säugern, die sich in die Luft gewagt haben. Bis zu 80 Meter können sie überbrücken, wenn sie mit Armen und Beinen rudern und dabei ihre Flughaut ausbreiten. In gut 15 Meter Höhe erblicken in einer verlassenen Spechthöhle kleine Brautenten das Licht der Welt. Einen Tag später sind sie bereit, ihren Unterschlupf für immer zu verlassen. Mit glucksenden Rufen lockt sie die Mutter, bis eines nach dem anderen den Sprung in die Tiefe wagt.

Im Bundesstaat Illinois brechen die schützenden Dämme

Die „Bayous“, so heißen die versumpften, langsam fließenden Gewässer von Louisiana, sind ein Paradies, nicht nur für Wasservögel. © © NDR/National Geographic Channel
Die "Bayous", so heißen die versumpften, langsam fließenden Gewässer von Louisiana, sind ein Paradies nicht nur für Wasservögel.

Bei Cairo im Bundesstaat Illinois mündet der Ohio in den Mississippi und steuert gewaltige Wassermassen bei. Der Pegel des Mississippi steigt auf unglaubliche 19 Meter. Die schützenden Dämme sind gebrochen. Im Schlamm vieler Bäche und Flüsse bereiten sich Eintagsfliegen auf ihren großen Tag vor: Sie schlüpfen in Massen und überziehen das Land bereits nach Stunden mit ihren sterbenden Körpern, ein Festmahl für viele andere Tiere.

Springende Silberkarpfen in Tennesse beobachten

Im Bundesstaat Tennessee zeigt sich ein weiteres Massenphänomen. Asiatische Silberkarpfen, die einst ausgesetzt wurden, haben sich ungebremst vermehrt. In manchen Flüssen der USA leben heute zehnmal mehr Silberkarpfen als einheimische Fische. Bekannt sind sie wegen ihrer bis zu drei Meter weiten Sprünge aus dem Wasser - ein skurriles Naturschauspiel.

Die Flutwelle bedroht New Orleans

Die Flutwelle des Mississippi schwappt mit zerstörerischer Kraft weiter Richtung Süden und bedroht New Orleans. Schweren Herzens werden die Stauwehre und Dämme geöffnet und das Wasser in die Sümpfe Lousianas geleitet. 25.000 Menschen auf dem Land verlieren ihre Häuser, um die Großstadt zu retten. Wie aber kommen die Tiere mit den Fluten zurecht?

Der Film zeigt in eindrucksvollen Bildern, wie Tiere mit den unberechenbaren Wassermassen kämpfen und wie sie an Amerikas legendärem Strom überleben.

Redaktion
Ralf Quibeldey
Produktionsleiter/in
Eva-Maria Wittke
Autor/in
Brian Armstrong
Regie
Brian Armstrong

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Tiere

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