Expeditionen ins Tierreich

Kolumbien - Wildnis zwischen Pazifik und Anden

Mittwoch, 27. März 2024, 21:00 bis 21:45 Uhr
Donnerstag, 28. März 2024, 06:35 bis 07:20 Uhr

Pazifik und Anden-Hochgebirge: zwei Regionen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. In Kolumbien liegen sie dicht beieinander. Die wild zerklüftete Küste ist jeden Sommer Ziel der Buckelwale. Die 3.000 Kilometer weite Wanderung aus der Antarktis nehmen die Riesen auf sich, um im Schutz ruhiger und warmer Buchten und Fjorde ihre Kälber zur Welt zu bringen. In den Mangrovenwäldern flüchten Krebse auf die Bäume, sobald die Flut kommt. Fallen sie ins Wasser, stürzen sich Kugelfische auf sie.

Jeden Sommer versammeln sich tausende Buckelwale vor der Küste Kolumbiens, um ihre Kälber zur Welt zu bringen. © NDR/doclights/Cosmos Factory
Jeden Sommer versammeln sich tausende Buckelwale vor der Küste Kolumbiens, um ihre Kälber zur Welt zu bringen.
Malpelo - UNESCO-Welterbe

500 Kilometer entfernt liegt vor der Küste die kleine Felsinsel Malpelo. Sie umgibt eines der größten und spektakulärsten Meeresschutzgebiete der Welt. Die Armee wacht über das UNESCO-Welterbe. Der Schutz funktioniert: unter Wasser trifft man auf Millionen Schwarmfische, Adlerrochen, Riesenzackenbarsche, den Walhai und große Schulen von Hammer- und Seidenhaien.

Aktive und gefährliche Vulkane

Die Espeletia prägt die Hochlandsteppe Kolumbiens, Páramo genannt. © NDR/doclights/Cosmos Factory
Die Espeletia prägt die Hochlandsteppe Kolumbiens, Páramo genannt.

Der Aufstieg von der Küste in die Gipfelregion der Anden gleicht einer Reise zu einem fremden Planeten. Aus der zentralen Kordillere ragen 5.000 Meter hohe Vulkane, die Los Nevados, die Schneeberge. So hoch fliegt nur der Kondor, einer der größten Vögel der Welt. Der aktivste und gefährlichste Vulkan ist der Nevado del Ruiz. Er ist von einem Gletscher bedeckt und zugleich von einer zauberhaften alpinen Steppe umgeben, dem Páramo-Hochland. Hier stehen Wälder aus Riesenblumen, die man Schopfbäume nennt. Die verschiedenen Höhenlagen der Anden sind die Heimat des Brillenbären und vieler Arten von Kolibris.

Eine Tragödie im Paradies

Doch je weiter man absteigt, desto mehr wird die Zerstörung deutlich. Der Regenwald am östlichen Fuße der Anden schwindet in erschreckender Weise. Die seltene Harpyie, einer der größten Greifvögel der Erde, brütet nur noch auf Waldinseln zwischen Rinderweiden. Brandrodung ist hier Alltag. Eine Tragödie im Paradies, die zeigt, welche unermesslichen Naturschätze in Kolumbien auf dem Spiel stehen.

Redaktion
Ralf Quibeldey
Gernot Lercher
Producer
Britta Kiesewetter
Autor/in
Harald Pokieser
Herstellungsleitung
Thomas Harnisch
Produktionsleiter/in
Tim Carlberg
Willy Polaszek