Expeditionen ins Tierreich

Die Ostfriesischen Inseln - Geboren aus Sand

Mittwoch, 26. Juni 2024, 21:00 bis 21:45 Uhr
Donnerstag, 27. Juni 2024, 06:40 bis 07:25 Uhr

Die Ostfriesischen Inseln vor der niedersächsischen Festlandküste reihen sich wie eine Perlenkette inmitten des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer auf. Zu den sieben bewohnten Inseln Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge kommen noch drei Inseln, die nicht bewohnt sind. Als Barriereinseln brechen sie die Wucht der Nordsee, bevor sie auf das Festland trifft und spielen so eine wichtige Rolle im Küstenschutz. Doch noch wichtiger sind sie für die Tierwelt. Viele seltene und bedrohte Arten finden auf den Ostfriesischen Inseln ihre letzten Rückzugsgebiete.

Jede Insel hat ihren eigenen Charakter

Ein Sandregenpfeifer auf seinem Nest. © NDR/Doclights GmbH/Flying Pangolin Film/Michael Riegler
Ein Sandregenpfeifer sitzt auf seinem Nest.

Geschaffen wurden die Inseln allein durch das Zusammenspiel von Wind, Strömungen und Gezeiten. Sie sind buchstäblich aus Sand geboren. Heute hat jede Insel ihren eigenen Charakter. Anders als die Nordfriesischen Inseln gleichen sie sich landschaftlich jedoch sehr: lange Strände, ausgedehnte Dünenlandschaften und weitläufige Salzwiesen.

Der Film zeigt in jedem dieser Lebensräume winzige Kreaturen, mutige Kämpfer wie die Sandregenpfeifer, die in vorderster Linie am Strand brüten, und überraschende Besucher wie den Igel, der vom Festland auf die Inseln gekommen ist. Sie alle leben im Wandel der Gezeiten.

Naturschutz hat oberste Priorität

Das kurze Gras auf den Viehweiden bietet der Uferschnepfe auf ihrem Nest einen guten Überblick. © NDR/Doclights GmbH/Flying Pangolin Film/Michael Riegler
Das kurze Gras auf den Viehweiden bietet der Uferschnepfe auf ihrem Nest einen guten Überblick.

Die Inseln gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Naturschutz hat hier oberste Priorität. Und das spürt vor allem die Tierwelt. So finden rund 1500 gefährdete Tierarten eine Zuflucht. Vor allem für Vögel sind sie ein Paradies: Zugvögel im Frühjahr und Herbst oder Brutvogelarten, sie alle schätzen die Ursprünglichkeit und Ruhe der oft sogar autofreien Inseln, den Schutz vor Raubtieren und das reiche Nahrungsangebot des Wattenmeeres.

Ebbe und Flut sorgen für ständige Veränderung

Doch ein Leben auf den Ostfriesischen Inseln erfordert auch Anpassungsfähigkeit. Denn das Wattenmeer verändert ständig sein Gesicht. Dafür sorgen die Kräfte von Ebbe und Flut. Material, das an einer Stelle weggeschwemmt wird, lagert sich an anderer Stelle wieder ab. So entwickeln sich Dünen und Strände, Schlick- und Sandwatt, Priele oder Salzwiesen, unterschiedliche Lebensräume, die alle miteinander verbunden sind und jeweils ganz spezielle Lebensgemeinschaften beherbergen. Lebensgemeinschaften, die sich immer wieder neu sortieren müssen. Denn das einzig Konstante auf den Ostfriesischen Inseln ist der Wandel.

Producer
Tom Synnatzschke
Regie
Heike Grebe
Michael Riegler
Herstellungsleitung
Thomas Harnisch
Produktionsleiter/in
Sven Heiligenstein
Tim Carlberg
Redaktion
Meike Neumann

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Ostfriesland und Inseln