Expeditionen ins Tierreich
Mittwoch, 12. Juli 2023, 20:15 bis
21:00 Uhr
Sonntag, 16. Juli 2023, 15:15 bis
16:00 Uhr
Die immer seltener werdenden Feldhamster führen ein Leben im Verborgenen. Sie sind vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Ein Hamsterjahr ist kurz und voller Gefahren. Sechs Monate haben Hamster Zeit, um einen Partner zu finden, den Nachwuchs aufzuziehen und Wintervorrat zu sammeln.
Exemplarisch wird die Geschichte eines Feldhamsterweibchens in einer der letzten deutschen Hamsterregionen in Thüringen erzählt. Hier gibt es sogar eine seltene melanistische Hamsterpopulation mit schwarzem Fell.
Gefährliches Leben im Kornfeld
Die Kamera beobachtet immer aus nächster Nähe das Leben der Hamster-Dame zwischen den Halmen auf dem Feld und im Bau unter der Erde. Bei der Paarung, der Geburt und beim Körner sammeln. Die ersten Jungen werden schon wenige Wochen nach dem Erwachen der Mutter aus dem Winterschlaf geboren. Anfangs nackt, blind und völlig abhängig, müssen sie binnen kürzester Zeit selbstständig werden und sich einen eigenen Bau graben. Doch zahlreiche natürliche Feinde wie Fuchs, Eule, Kornweihe, Störche und Reiher machen das Kornfeld unsicher. Sieben von zehn Hamstern überleben die ersten Wochen nicht.
Schon im Mittelalter wurden Feldhamster als Körnerdiebe verfolgt und noch bis Ende der 1980er-Jahre bejagt. Heutzutage sind die Tiere als "Bau-Stopper" in Verruf. Dabei stehen sie selbst durch die Folgen industrieller Landwirtschaft massiv unter Druck. Monokulturen, Pestizideinsatz und frühere Erntezeiten machen ihnen zu schaffen. Und die Versiegelung von täglich 60 Hektar Ackerfläche bedroht ihre letzten Lebensräume.
Der Film von Uwe Müller erzählt packend, "pelznah" und humorvoll vom harten Landleben der Feldhamster in Deutschland.
- Autor/in
- Uwe Müller
- Redaktion
- Quibeldey, Ralf