DIE REPORTAGE
Samstag, 26. August 2023, 17:30 bis
18:00 Uhr
Verreisen mit dem Wohnmobil, das ist ein Traum vieler Menschen. Vor allem dann, wenn man es vorher selbst ausgebaut hat. Die NDR Reportage begleitet Hobbybastler bei ihren ambitionierten Ausbauprojekten. Denn das Wohnmobil "von der Stange" ist vielen Campern zu teuer, zu unpraktisch oder einfach nicht individuell genug. Der Ausbau eines Campers aber ist tückisch. Oft stellt sich erst nach dem Kauf heraus, in welchem Zustand er tatsächlich ist.
Hilfe vom "Eigenbau-Papst"
Jörg zum Beispiel hatte ein fast 25 Jahre altes Wohnmobil für 3.500 Euro erstanden und dabei keine Vorstellung gehabt, welche Baustelle er sich damit in den eigenen Garten holt. Weil sich das Wohnmobil als "Ruine" herausstellte, kontaktiert er "Eigenbau-Papst" Axel Osterloh. Der hat schon Dutzende Wohnwagen und -mobile fit gemacht und hilft Jörg nun auch bei seinem "Problemkauf". "Es ist nicht unmöglich, aber wahnsinnig viel Arbeit", war Axels erstes Urteil, als er sah, dass die Wände des Aufbaus größtenteils feucht und morsch sind. Mehr als ein halbes Jahr lang hat Jörg nun schon unzählige Arbeitsstunden und viel mehr Geld in das Fahrzeug gesteckt als gedacht. Und die TÜV-Abnahme ist noch in weiter Ferne.
Individualität nach Maß
Gustav und seine Frau Rena aus Breiholz in Schleswig-Holstein hatten schon seit vielen Jahren den Traum vom eigenen Camper. Jetzt, da sie in Rente sind, viel Zeit und etwas Geld übrig haben, konnte dieser Traum endlich Wirklichkeit werden. Gustav, früher Obstverkäufer auf dem Rendsburger Wochenmarkt, war schon immer ein Planer und Tüftler. Als er beim ansässigen Mercedes-Händler einen Zetros Militärtruck entdeckte, wusste er, der soll es werden. Aber genau nach seinen Vorstellungen: Monatelang heckte er immer wieder neue Grundrisse, Staufächer und Funktionsklappen für den Aufbau aus, bis er mithilfe eines befreundeten Schreiners den Camper so umsetzen konnte, wie er für sich und seine Frau passt.
"So fühlt sich wahre Freiheit an"
Mit dem fast vier Meter hohen und knapp acht Meter langen Gefährt erregen die beiden Norddeutschen inzwischen überall auf der Welt großes Aufsehen. So auch in Finnland, wohin die NDR Reporter Sonja Kättner-Neumann und Kimmo Wiemann die beiden begleitet haben. Dank eines ausgeklügelten Akkusystems können sich Gustav und Rena mit dem Eigenbau bis zu fünf Tage völlig autark selbst mit Wasser, Heizung und Strom versorgen und deswegen auch fernab von jeglicher Zivilisation ihr Lager aufschlagen. "So fühlt sich wahre Freiheit an", sagt Gustav.
- Autor/in (Drehbuch)
- Kimmo Wiemann
- Regie
- Kimmo Wiemann
- Produktionsleiter/in
- Michael Schinschke
- Autor/in (Drehbuch)
- Sonja Kättner-Neumann
- Regie
- Sonja Kättner-Neumann
- Redaktion
- Julia Salden
- Redaktionsleiter/in
- Julia Salden
- Redaktion
- Sara Helmig