Die Nordreportage: Zwischen Ostsee und Haff

Vom Überlebenskampf der letzten Fischer

Mittwoch, 20. September 2023, 18:15 bis 18:45 Uhr
Donnerstag, 21. September 2023, 11:30 bis 12:00 Uhr

Die festgelegten Fangquoten der EU für 2023 bedeuten für die Fischer in Mecklenburg-Vorpommern Fischen mit angezogener Handbremse: Lediglich die kleine Küstenfischerei, die mit Stellnetzen und Reusen arbeitet, darf in der westlichen Ostsee noch Hering und maximal 500 Kilogramm Dorsch fangen.

Uwe Krumme vom Rostocker Thünen-Institut für Ostseefischerei untersucht den Sauerstoffgehalt in der Ostsee vor Boltenhagen. © NDR/Jana Schulze
Uwe Krumme vom Rostocker Thünen-Institut für Ostseefischerei untersucht den Sauerstoffgehalt in der Ostsee vor Boltenhagen.

Immerhin dürfen die Fischer in diesem Jahr 25 Prozent mehr Scholle fischen, weil deren Bestand sich positiv entwickelt hat. Anders sieht es beim Dorsch aus, seit 2016 sinken die Bestände, der Nachwuchs ist kleiner und dünner geworden.

Dies beobachtet das Team des Thünen-Instituts für Ostseefischerei, Quoten-Berater der EU-Kommission, seit Jahren. Für die Feldforschung fahren die Wissenschaftler regelmäßig in die Ostsee vor Boltenhagen.

Das Haff ist fischreich

Einer der letzten Fischer in Mecklenburg-Vorpommern: Sebastian Juhlke © NDR/Jana Schulze
Einer der letzten Fischer in Mecklenburg-Vorpommern: Sebastian Juhlke

Derweil steuern die meisten Fischer gar nicht mehr in Richtung Meer, sondern bleiben im Haff, denn hier gibt es Hering, Flunder und Aal. Der 26-jährige Sebastian Juhlke aus Altwarp und der 58-jährige Roland Scheller aus Rerik haben noch nicht aufgegeben. Doch die Zeiten sind schwer: ausgedehnte Schonzeiten für einige Fischarten, viel Papierkram für Brüssel und geringe Verkaufspreise für den frischen Fang. Ein Alltag zwischen Ostsee und Haff, zwischen Aal und Zander.

Autor/in
Jana Schulze
Redaktionsleiter/in
Birgit Müller
Produktionsleiter/in
Ulrike Ammersdörfer

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