Die Nordreportage: Wenn die Drehleiter nicht reicht

Die Höhenretter der Hamburger Feuerwehr

Dienstag, 20. August 2024, 18:15 bis 18:45 Uhr
Mittwoch, 21. August 2024, 11:30 bis 12:00 Uhr

Wenn bei Einsätzen die Drehleiter zu kurz ist, Kollegen bei einem Dachstuhlbrand gesichert werden müssen oder Bauarbeiter in einen Schacht stürzen, kommt sie zum Einsatz: die Spezialeinsatzgruppe Höhenrettung der Hamburger Feuerwehr. Funkrufname: SEGH. Von der Feuer- und Rettungswache Barmbek aus sind die Höhenretter für die ganze Stadt zuständig.

Die Herausforderungen als Höhenretter

Einer von ihnen ist Andreas "Andi" Röder. Der 45-Jährige ist seit elf Jahren als Höhenretter im Einsatz und mittlerweile auch als Einsatzleiter und Ausbilder für seine Kollegen verantwortlich. Wer wissen möchte, was für ein Typ Andi ist, fragt ihn am besten, ob er die Büroarbeit lieber als den Einsatz mag. Da lacht er und sagt: "Da favorisiere ich wirklich die Einsätze".

Einsatz in 20 Metern Höhe: Bei einem Dachstuhlbrand bereiten die Höhenretter die Sicherungen für ihre Kollegen*innen vor. © NDR/TV News Kontor
Einsatz in 20 Metern Höhe: Bei einem Dachstuhlbrand bereiten die Höhenretter die Sicherungen für ihre Kollegen*innen vor.

Andi liebt die Herausforderungen als Höhenretter, auch, wenn es manchmal hart wird. Einsätze mit verunglückten Kindern gehen dem zweifachen Familienvater nahe. Und das muss er sich von der Seele reden. Seinen beiden Töchtern würde er den Job trotzdem empfehlen.

Rettung aus Höhen und Tiefen

In einer Stadt wie Hamburg mit hohen Gebäuden und tiefen Baugruben braucht es eine Spezialeinsatzgruppe, die aus Höhen und Tiefen rettet. Seit 21 Jahren machen das die Höhenretter. In allen größeren Städten Deutschlands gibt es Höhenrettungsgruppen, aber eine durchgehend und fest besetzte Dienststelle, die gibt es nur in Hamburg. Trotzdem ist keiner der Feuerwehrmänner ausschließlich Höhenretter. Sind sie nicht zur Höhenrettung eingeteilt, verrichten sie den gleichen Dienst wie ihre Kolleg*innen bei der Berufsfeuerwehr, fahren auf dem Rettungswagen oder sind mit dem Löschzug unterwegs.

"Die Höhenretter sind die einzigen Verrückten, die hier auf dem Dach stehen", scherzt Andi mit seinen Kollegen, als sie im Einsatz bei Regen auf einem 20 Meter hohen, rauchenden Schuldach stehen. Verrückt sind sie aber nicht. Redundanz ist ein Wort, das fast bei jedem Einsatz fällt. Ohne doppelte Sicherung geht hier nichts.

Beste Aussicht: Die Höhenretter üben in den Masten des Museumsschiffs Rickmers Rickmers. © NDR/TV News Kontor
Beste Aussicht: Die Höhenretter üben in den Masten des Museumsschiffs Rickmers Rickmers.

"Die Nordreportage" begleitet Andi und sein Team der 1. Wachabteilung. Es geht auf brennende Dächer, angesägte Eichen und in die hohen Masten eines Museumsschiffes.

Produktionsleiter/in
Karin Hauschildt
Thorsten Köpp
Redaktion
Arne Siebert
Dirk Külper
Autor/in
Moritz Ekberg

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