Die Nordreportage

Pulsschlag Hafen - Zeitdruck an der Kaje

Montag, 14. Oktober 2024, 18:15 bis 18:45 Uhr

In dieser Folge:

Austausch eines Schleusentors mit den Hafentauchern

Hafentaucher Mike Engling. © NDR/Michael Ihle
Hafentaucher Mike Engling.

Im Emder Hafen müssen die Tore der Großen Seeschleuse gewechselt werden, sie sind das Nadelöhr zwischen dem wichtigen Binnenhafen und den Weltmeeren. Für Hafentaucher Mike Engling und sein Team ein Auftrag mit engem Zeitfenster. Denn solange der Torwechsel nicht beendet ist, müssen alle großen Schiffe warten. Mike koordiniert den Austausch des Schleusentors, das über 800 Tonnen schwer ist, mit zwei Schleppern. Später taucht er selbst 13 Meter tief und überprüft das Innere der Schleusenkammer. Blind, mit den Händen, denn das Hafenwasser in Emden ist extrem trüb. "Schon nach zehn Zentimetern sieht man gar nichts mehr. Null. Es ist auch sofort schwarz", sagt Mike. "Wir müssen mit den Händen sehen!"

Tanker im Bremer Industriehafen festmachen

Festmacher Lutz Vellguth. © NDR/Michael Ihle
Festmacher Lutz Vellguth.

Auch im zweiten Teil der fünfteiligen Serie "Die Nordreportage. Pulsschlag Hafen" ist Festmacher Lutz Vellguth im Hafen von Bremen wieder im Einsatz: Diesmal muss er mit einem kleinen Motorboot raus, um einen Tanker im Industriehafen zu vertäuen. Es kommt darauf an, alle Leinen richtig zu werfen und zu legen, damit das Schiff korrekt gesichert ist. Und wieder spielt die Zusammenarbeit mit der Schiffscrew eine entscheidende Rolle: "Es kann sein, dass du wirklich gute Leute hast und das flutscht, ohne dass du groß was sagen musst. Und bei der nächsten Crew hast du wieder einen roten Kopf, weil du so schreien musst. Das ist ganz verschieden. Noch habe ich gute Laune … kann sich schnell ändern", so Lutz.

Cuxhaven - Umschlagplatz für Windkraftanlagen

Was in Cuxhaven verladen wird, ist immer schwer und groß: Cuxhaven ist Deutschlands größter Umschlagplatz für Windkraftanlagen und spielt auch in Europa ganz oben mit. Auf 300.000 Quadratmetern werden jährlich über 4.000 Windkraft- Komponenten umgeschlagen. Seit zehn Monaten ist Fiona Szyskowitz als Hafenarbeiterin in Cuxhaven, nur eine von zwei Frauen, die hier an der Kaje arbeiten. "Im Moment ist es ja noch so, dass es wenig Frauen in diesen Berufen gibt. Das finde ich auch ein bisschen schade, denn mir persönlich gefällt es sehr gut und ich kann es wirklich jeder Frau, die gerne draußen arbeitet und mit anpackt, nur empfehlen", meint Fiona.

Zusammen mit Teamleiter Malte Hoffmann und ihren Kollegen ist sie an diesem Tag für das An- und Abschlagen zuständig, dem Sichern oder Lösen einer Fracht am Kran. Die Generatoren für Windkraftanlagen, die auf das Schiff sollen, wiegen 65 Tonnen pro Stück. Dann taucht ein Problem auf: Die Generatoren müssen für den Transport an die Stromversorgung des Schiffes angeschlossen werden. Doch die Kabel dafür sind bereits ganz unten im Schiff verladen worden. Eine schnelle Lösung muss her, damit das Schiff am nächsten Tag Cuxhaven verlassen kann.

Die fünfteilige Nordreportage-Serie "Pulsschlag Hafen" taucht tief in die Welt der niedersächsischen und bremischen Häfen ein und kommt den Menschen nah, die dort jeden Tag zupacken - ob an der Kaje, auf dem Kran, im Boot oder unter Wasser.

Gefördert mit Mitteln der nordmedia - Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH.

Autor/in
Damian Schipporeit
Redaktion
Karoline Grothe
Joachim Grimm