Die Nordreportage: MV goes Zukunft

Die Nordreportage: MV goes Zukunft - Neue Start-ups aus der Gegend

Donnerstag, 26. September 2024, 02:00 bis 02:45 Uhr

In Deutschland gibt es knapp 2.000 Start-ups, doch nur 20 Prozent setzen sich auf dem Markt durch. Drei junge Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern wollen dazugehören.

Liefern mit der Cykelbude

Auch schwere Transporte sind kein Problem für Fahrradkurierin Juliane Borths. © NDR/Lukas Seiler
Auch schwere Transporte sind kein Problem für Juliane Borths.

Fahrradschlauch, Schraubenschlüssel und eine Musikbox gehören in die persönliche Reisetasche von Juliane Borths. 90 Kilometer quer durch Rostock wird sie an diesem Tag fahren, vorbei an Staus und Baustellen. Zehn Säcke Granulat für die Rostocker Straßenbahn, danach liefert sie Blumen an Privatkundschaft aus. Ohne Auto in der Stadt. Das ist die Idee der Cykelbude. 16.000 Lieferkilometer sind für das Start-up im letzten Jahr zusammengekommen.

Protein aus Mehlwürmern

Raijana Schiermann ist Biologin und hat an der Universität versucht einen Weg zu finden, um den Mehlwurm unter optimalen Bedingungen zu züchten. Er ist ein Proteinlieferant, ähnlich wie Fleisch. © NDR/Eddy Zimmermann
Raijana Schiermann züchtet Mehlwürmer.

Bei 27 Grad wächst in 20.000 Kisten das heran, was schon bald Teil der zukünftigen Lebensmittel sein könnte. Am wohlsten fühlt sich der gelbe Mehlwurm in Weizenkleie und Feuchtfutter. Der Tenebrio molitor ist ein Proteingeber, ähnlich wie Fleisch. Seine Produktion verbraucht allerdings viel weniger Wasser und Energie. Raijana Schiemann ist Biologin und produziert mit ihren beiden Mitstreitern pro Monat 1,5 Tonnen Wurmmehl als Fleischersatz für Burger, Kekse oder Tierfutter. Die Nachfrage ist riesig.

KI-Analyse für Photovoltaik-Anlagen

Die Brüder Jakob und Johann Heller und ihr Kollege Joshua Becker standen schon auf unzähligen Dächern. Die Frage, die sie bewegt: Wie kann man am schnellsten feststellen, auf welchem Gebäude eine Photovoltaik Anlage Platz hat – und das vollautomatisiert. © NDR/Eddy Zimmermann
Jakob und Johann Heller und ihr Kollege Joshua Becker standen schon auf vielen Dächern.

Die Brüder Jakob und Johann Heller und ihr Kollege Joshua Becker standen schon auf unzähligen Dächern. Die Frage, die sie bewegt: Wie kann man am schnellsten feststellen, auf welchem Gebäude eine Photovoltaikanlage Platz hat, und das vollautomatisiert. Dafür haben sie ein Computerprogramm geschrieben, eine künstliche Intelligenz. Die kann mithilfe von Satellitenbildern ganze Regionen analysieren und innerhalb einer Stunde ermitteln, auf welchem Dach in Mecklenburg-Vorpommern sich eine Photovoltaikanlage lohnt.

Autor/in
Sebastian Lindemann
Redaktionsleiter/in
Birgit Müller
Produktionsleiter/in
Ulrike Ammersdörfer