Die Nordreportage: Kein Material, keine Leute, aber teuer
Donnerstag, 30. Mai 2024, 02:15 bis
02:45 Uhr
Der Bau boomt. Gleichzeitig schaffen die Baufirmen viele Aufträge nicht. Es herrscht Mangelwirtschaft bei Baustoffen. Kostensteigerungen auf allen Baustellen.
Mecklenburg-Vorpommern ist bundesweit Spitzenreiter. Etwa 40 Prozent teurer ist das Bauen allein im zweiten Halbjahr 2021 geworden, schätzt die Branche.
Ein Vierteljahr Verzögerung
"Die Nordreportage" zeigt, warum das so ist. Die Coronapandemie hat Lieferketten unterbrochen, eine Folge sind monatelange Verzögerungen bei der Lieferung unzähliger Materialien. Dazu kommt der allgegenwärtige Fachkräftemangel. Eine Wohnungsgenossenschaft in Rostock baut gerade vier große mehrgeschössige Häuser für bezahlbaren Mietwohnraum. Eigentlich sollten die Mieter*innen im April 2022 einziehen. Vielleicht werden die Häuser Ende 2022 fertig. Ein Vierteljahr Verzögerung, weil die Fenster nicht geliefert wurden. Deshalb konnten alle anderen Gewerke nicht weiterarbeiten. Kein Estrich, keine Fußbodenheizung, keine Elektrik.
"Die Nordreportage" ist außerdem bei einem Baustoffhändler, der zwischen den Fronten steht, weil seine Lieferanten die Preise anziehen, die er an seine Handwerkskundschaft weitergeben muss. Und das trifft auch die Familien, die knapp kalkulierte Kredite für den Bau ihrer Einfamilienhäuser haben. Handwerksbetriebe leiden, weil sie gestiegene Kosten nicht einfach weitergeben können und ihnen obendrein die Fachkräfte fehlen.
"Die Nordreportage" beleuchtet die verschiedenen Aspekte dieses Themas, das irgendwie alle betrifft. Neuer Wohnraum wird händeringend gesucht, doch der wird immer teurer. Kein Material, keine Leute, aber teuer. Baustellenalltag im Norden.
- Autor/in
- David Pilgrim
- Produktionsleiter/in
- Ulrike Gädke
- Redaktion
- Birgit Müller