Die Nordreportage: Im Einsatz mit dem XXL-Kran
Freitag, 17. November 2023, 15:30 bis
16:00 Uhr
Wenn Florian Klausen um 4.30 Uhr morgens seinen 250-Tonnen-Kran aus der Riesenhalle in der Nähe von Flensburg holt, ist es immer eine Art Heimkehr. Denn der leidenschaftliche Kranführer verbringt mehr Zeit mit seiner Maschine als mit seiner Familie. Sein kleines Kranführerhaus nennt er sein Wohnzimmer. Und deshalb zieht er vor dem Betreten auch immer seine dreckigen Arbeitsschuhe aus. Das ist seine Hausregel.
Beschwerliche Fahrt zur Baustelle
Jedes Mal, wenn Florian Klausen das drei Meter breite, fünfachsige Gefährt durch Schleswig-Holstein kutschiert, ist das gesetzlich nur erlaubt, weil er zur Absicherung ein Begleitfahrzeug für Schwertransporter dabeihat. Dazu kommen, je nach Auftrag, noch mehrere Sattelschlepper mit Ballastgewicht, unterschiedliche Hakenflaschen, Zubehörcontainer und Kranverlängerungen: "Das ist immer ein Riesenzirkus, alles auf die Baustellen zu bringen, macht aber Spaß", erklärt Klausen sichtlich begeistert.
Gefährlich wird es, wenn es kippelt
Er ist so eine Art Springer für die Krane-Firma (Kräne sagen nur Laien, da kann man sich schnell auf Baustellen blamieren) und der Mann für die besonders kniffligen Aufgaben. So wie an diesem Tag, als er einen Spezialjob am Schleswiger Dom ausführt. Die Turmspitzen sollen auf mehr als über 90 Meter Höhe gehievt werden. Zum Aufbauen gibt es vor dem Dom nur wenig Platz. Und die Tragfähigkeit des Bodens ist durch mögliche unterirdische und versteckte Grabkammern unklar. Und gerade die Bodenstabilität für einen solchen Krankoloss ist absolut wichtig. Egal, wie viele Computer in der supermodernen Maschine ihren Dienst tun, wenn der Boden nachgibt, wird es kippelig und dann auch gefährlich. Kein 08/15-Auftrag für Florian Krausen und seinen XXL-Kran.
- Produktionsleiter/in
- Virginia Maassen
- Autor/in
- Tim Boehme
- Leitung der Sendung
- Norbert Lorentzen
- Redaktion
- Sven Nielsen