Herr Jüsche und der Leuchtturm

Montag, 10. April 2023, 05:40 bis 06:10 Uhr

Erhard Jüsche war einmal Topmanager. Als Vorstandsmitglied eines Lebensmittelkonzerns war er Chef von mehr als 16.000 Mitarbeitenden. Er ist in Rente und verbringt seinen Lebensabend in aller Abgeschiedenheit in Ostfriesland. Zusammen mit seiner Ehefrau hat er sich das einsam liegende Wohnhaus am Pilsumer Leuchtturm gekauft und umgebaut. Entstanden ist ein Kleinod aus Natur und Kunst, die Gartenarbeit ist für den ehemaligen Manager zur Erfüllung geworden.

Die Kindheit war schwer

Das Leben von Erhard Jüsche verlief alles andere als rosig: Als Kind musste er mit seinen Eltern aus Ostpreußen fliehen und wurde dabei mit seiner gesamten Familie nach einem russischen Bombenangriff verschüttet. Seine Großmutter kam dabei ums Leben. Mit seiner Mutter und seinen Geschwistern wurde Erhard Jüsche in die DDR umgesiedelt, sein Vater zum Kriegsdienst eingezogen. Dann flüchtete die Mutter mit den Kindern in die Bundesrepublik, sie landeten in Norden in Ostfriesland. Dort verbrachte Erhard Jüsche zehn Jahre seines Lebens in einem Flüchtlingslager. Lesen und Schreiben lernte er erst mit fast zehn Jahren.

Rückkehr in das Land seiner Kindheit

In Ostfriesland lernte er seine Frau kennen, mit der er später nach Köln umzog. Nach einem erfolgreichen Arbeitsleben ist er an die Küste zurückgekehrt. "Und solange ich mit meinem Fahrrad den Deich hochkomme, kann ich auch dieses Haus und den Garten bewirtschaften", sagt er.

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Der Leuchtturm von Pilsum. © picture alliance / Arco Images G Foto: R. Frank

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