Die Nordreportage

Die Nordreportage: Die Schrottzerleger - Schuften auf dem Riesenschrottplatz

Donnerstag, 16. November 2023, 18:15 bis 18:45 Uhr
Freitag, 17. November 2023, 11:30 bis 12:00 Uhr

In Salzgitter liegt einer der größten Schrottplätze Deutschlands. Auf einer Fläche so groß wie nahezu 60 Fußballfelder türmen sich meterhohe Berge aus Schrott: von ausrangierten Autos über defekte Haushaltsgeräte bis hin zu industriellen Abfällen ist alles dabei. Schrott, aus dem wieder neuer, hochwertiger Stahl gemacht wird.

Annahme, Sortierung und Zerlegung

Sascha Worbs steht vor dem Auswurf der Schredder-Anlage. Im Hintergrund fallen zerkleinerte Autos und anderer Schrott vom Band. © NDR/FILMBLICK
Sascha Worbs steht vor dem Auswurf der Schredder-Anlage. Im Hintergrund fallen zerkleinerte Autos und anderer Schrott vom Band.

Der Job ist nichts für Zartbesaitete. Wer hier arbeitet, hat Lust auf das "Grobe". Die Schrottplatz-Crew ist verantwortlich für die Annahme, Sortierung, Zerlegung und den Weitertransport von mehr als einer Million Tonnen Schrott pro Jahr. Ein erheblicher Anteil davon geht in die Stahlwerke der Salzgitter AG., dem zweitgrößten Stahlproduzenten Deutschlands. Dort wird der Schrott eingeschmolzen, um daraus neue Stahlprodukte zu machen. Das Recycling von Altschrotten ist ein wichtiger Schritt bei der Produktion von klimaneutralem, "grünem Stahl". Denn Stahlschrott ist zu 100 Prozent recyclingfähig.

Fremdstoffe aussortieren

Markus Seppelt vor einem Berg »Mischschrott«. Alte Autos, Waschmaschinen oder ausgediente Rasenmäher werden später im Schredder zerkleinert. © NDR/FILMBLICK
Markus Seppelt vor einem Berg »Mischschrott«. Alte Autos, Waschmaschinen oder ausgediente Rasenmäher werden später im Schredder zerkleinert.

An hektischen Tagen kommt der Schrott per Lkw im engen Takt. Viel zu tun für Vorarbeiter Markus Seppelt. Er ist dafür verantwortlich, jede eingehende Ladung genau zu kontrollieren. Manchmal befinden sich Fremdstoffe wie Zinn, Kunststoff oder Edelstahl in den Ladungen, die später die Stahlschmelze verunreinigen können. Die müssen aussortiert werden. Immer wieder findet Markus auch gefährliche Gegenstände wie alte Gasflaschen. Die muss er dann per Hand aus dem Schrottberg ziehen, da sie sonst beim Zerkleinern explodieren könnten.

Die Maschinen auf dem Gelände sind beeindruckende Kolosse: von Baggern mit langen Greifarmen bis hin zu einer gigantischen Altmetall-Schredderanlage, die in der Lage ist, ganze Autos in zentimetergroße Fragmente zu zerkleinern.

Aus Schrott wird neuer Stahl

In Peine wird der Schrott in einem elektronischen Ofen bei 1.600 Grad eingeschmolzen. Daraus werden Stahlträger. © NDR/FILMBLICK
In Peine wird der Schrott in einem elektronischen Ofen bei 1.600 Grad eingeschmolzen. Daraus werden Stahlträger.

Im Stahlwerk in Peine wird aus dem alten Schrott neuer Stahl gefertigt. Ein spektakulärer Ofen, der sogenannte Lichtbogenofen, bringt den Stahl bei einer Temperatur von 1600 Grad zum Schmelzen. Wird der Ofen angeschaltet benötigt er eine Leistung von 100.000.000 Wat (100 MegaWatt).

"Die Nordreportage" zeigt, was alles nötig ist, um aus einem alten Auto wieder neuen Stahl zu machen und warum sich Schrott so gut recyclen lässt.

Leitung der Sendung
Thorsten Hapke
Redaktionsleiter/in
Joachim Grimm
Redaktion
Karoline Grothe
Produktionsleiter/in
Ulrike Ammersdörfer
Autor/in
Damian Schipporeit