Die Nordreportage: Die Holzboot-Werft in Ostfriesland

Mit Tradition in die Zukunft

Donnerstag, 30. Mai 2024, 18:15 bis 18:45 Uhr
Freitag, 31. Mai 2024, 11:30 bis 12:00 Uhr

Die Werft in Ostfriesland ist einer der letzten Betriebe, der noch traditionelle Holzschiffe baut und restauriert. Jetzt erwartet die Werft an der Ems einen ganz besonderen Auftrag: Das 120 Jahre alte historische Zweimastersegelschiff "ASTARTE" braucht zwei neue Masten. Allein der Vormast ist 24 Meter lang.

Der traditionelle Fischkutter „Astarte“ bekommt in den nächsten Wochen neue Masten von den Bootsbaumeistern aus der Bültjer Werft. © NDR/Saskia Bezzenberger
Der traditionelle Fischkutter „Astarte“ bekommt in den nächsten Wochen neue Masten von den Bootsbaumeistern aus der Bültjer Werft.

Vom historischen Fischkutter bis zur 24-Meter-Segeljacht: Die Bootsbaumeister in Ditzum können genau beurteilen, welche Bauteile und Holzplanken erhalten und welche ersetzt werden müssen. Europaweit gibt es kaum noch Werften, die die originaltreue Wiederherstellung traditioneller Schiffe beherrschen.

Holzbootsbau in fünfter Generation

Jeden Mittag treffen sich die Bültjes auf der Klönbank vor ihrer Werft am Ditzumer Hafen und schnacken über Gott und die Welt. © NDR/Saskia Bezzenberger
Jeden Mittag treffen sich die Bültjes auf der Klönbank vor ihrer Werft am Ditzumer Hafen und schnacken über Gott und die Welt.

In fünfter Generation, seit 1899, wird in dem Familienbetrieb der traditionelle Holzbootsbau betrieben. Auf dem großen Gelände der Werft direkt am Ditzumer Hafen arbeiten heute 20 Leute unter der Leitung der Seniorchefs Gerjet und seinem Bruder Jan Bültjer mit ihren Söhnen Andi und Gerjet jun. Wie bereits ihre Großväter, treffen sich die vier Männer jeden Mittag ganz ostfriesisch auf der Ditzumer "Klönbank" und schnacken über Gott und das Leben.

Die Stabilität muss noch getestet werden

Gerjet Bültjer senior (li.) präsentiert den Auftraggebern der „Astarte“ die neuen Masten. © NDR/Saskia Bezzenberger
Gerjet Bültjer senior (li.) präsentiert den Auftraggebern der „Astarte“ die neuen Masten.

An den Masten des historischen Fischkutters "ASTARTE" arbeitet das Bültjer-Team seit Monaten. Früher wurden ganze Baumstämme verwendet, heute werden aus Stabilitätsgründen einzelne Holzstücke kunstvoll verleimt, immer wieder geschliffen und mehrfach lackiert. Ob alles passt und stabil genug ist, zeigt sich erst, wenn die tonnenschweren Masten mithilfe eines Krans und ordentlich Manpower im Hafen aufgerichtet werden.

Autor/in
Saskia Bezzenberger
Ulrike Engels
Redaktion
Marie-Caroline Chlebosch
Joachim Grimm

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