Die Nordreportage: Die Abreißer

Platz schaffen für Neues

Dienstag, 20. Juni 2023, 18:15 bis 18:45 Uhr
Mittwoch, 21. Juni 2023, 11:30 bis 12:00 Uhr

Hamburg ist in ständigem Wandel, überall wird gebaut und dafür wird in der Stadt Platz gebraucht. Den schaffen die Abrissexperten von H. Ehlert & Söhne. Eine Firma, die mittlerweile in fünfter Generation in Familienbesitz ist.

Kontrollierter Abriss mit Wiederverwertung

Abriss einer Halle im Überwinterungshafen. Der Bagger macht das Gebäude (ca. 8 x 30 Meter) an einem Tag platt. Aufwendig ist danach das Sortieren des Bauschutts mit der Baggerschaufel. © NDR/Björn Platz
Abriss einer Halle im Überwinterungshafen. Der Bagger macht das Gebäude (ca. 8 x 30 Meter) an einem Tag platt. Aufwendig ist danach das Sortieren des Bauschutts mit der Baggerschaufel.

Die große Halle im Überwinterungs-Hafen erzittert, als der Abrissbagger das erste Stück aus dem Dach beißt. Bis vor Kurzem wurden hier Boote eingelagert. Jetzt soll das Gebäude der Deicherhöhung weichen. Am Rande des Grundstücks steht ein Mann mit Warnweste und T-Shirt im Nieselregen. Kai Pegel guckt kritisch auf die Arbeit des Baggerfahrers. Er ist Disponent beim Hamburger Abrissunternehmen H. Ehlert & Söhne und verantwortlich dafür, dass nur das Richtige wegkommt. Der Maschinist, der im Hafen gerade die Halle plattmacht, ist neu im Unternehmen. Er hat bislang nur auf normalen Baustellen gearbeitet. Aber Abriss ist anders. Hier geht es darum, ein Gebäude so geschickt und sicher zu zerlegen, dass dabei der Bauschutt auch gleich sortenrein sortiert auf großen Haufen landet. Holz, Metall und Steine werden nämlich zu großen Teilen wiederverwertet.

Immerhin beschwert sich hier im Hafen niemand, wenn mal ein Stück Wand woanders hinfällt als ursprünglich geplant. Hier ist Platz, und die Nachbarn im Hafengebiet sind Lärm und Dreck gewohnt.

"Knabbern" in luftiger Höhe

Der Abriss in Sichtweite der Nikolaikirche ist eine schwierige Sache denn direkt daneben braust der Verkehr vierspurig. © NDR/Björn Platz
Der Abriss in Sichtweite der Nikolaikirche ist eine schwierige Sache denn direkt daneben braust der Verkehr vierspurig.

Ganz anders als auf der Baustelle, die Disponent Kai Pegel als nächstes anfährt. An der Willy-Brandt-Straße mitten in der Innenstadt steht ein großes Bürogebäude. Noch! Es muss abgerissen werden. Das Nachbarhaus soll aber unbeschädigt stehen bleiben. Die Büros sind jeden Tag voll besetzt und direkt neben der Baustelle braust der Verkehr vierspurig. Der Baggerfahrer muss hier vor allem sehr filigran arbeiten. Das ist besonders schwierig, weil er wegen des hohen Gebäudes mit einem 32-Meter-Baggerarm, der sogenannten Longfront, arbeitet. Von weit unten sieht er manchmal gar nicht, wo genau das Knabbermaul des Baggers zubeißt. Dafür hat er eine kleine Kamera, die ihm zeigt, was er in luftiger Höhe pulverisiert.

"Die Nordreportage" begleitet die Abreißer bei ihren spannenden Projekten. Der Film zeigt die ganze Bandbreite ihrer Arbeit. Vom gefährlichen Hilfseinsatz für die Feuerwehr bei einem großen Brand bis zur Arbeit am Fundament im Alten Elbtunnel. Eine NDR Produktion, die es richtig krachen lässt.

Produktionsleiter/in
Andy Kaminski
Redaktion
Dirk Külper
Arne Siebert
Autor/in
Björn Platz

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