Vor fast genau auf den Tag wurde vor 100 Jahren die Türkische Republik von Mustafa Kemal Atatürk ausgerufen. Auf dem Roten Sofa werfen wir deshalb mit der deutschen Völkerrechtlerin, Journalistin und Türkei-Expertin Çiğdem Akyol einen genaueren Blick in das Heimatland ihrer Eltern, auf die Historie der Türkei und ihre Entwicklung bis heute. In ihrem Buch "Die gespaltene Republik. Die Türkei von Atatürk bis Erdogan" skizziert Çiğdem Akyol, warum die seit dem am 29. Oktober 1923 verordnete Trennung von Staat und Religion und die verordnete Modernisierung des Landes Schattenseiten hatte, die bis heute spürbar sind. So erlebte das Land nach Atatürk mehrere Militärputsche, brutale Minderheitenpolitik und die Missachtung von Bürgerrechten - Zeichen einer "gespaltenen Republik", die unter Präsident Erdogan immer weiter auseinanderdriftet. Doch die Entwicklung der Republik ist auch eine Erfolgsgeschichte: Die heutige Türkei ist eine starke Volkswirtschaft und ein aktiver außenpolitischer Gestalter in der Weltpolitik, so die 1978 in Herne geborene Çiğdem Akyol, die unter anderem für die "Neue Zürcher Zeitung", die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", "ZEIT Online" und "ntv.de" schreibt.