Wie ein Licht in der Nacht
Sonntag, 27. November 2022, 12:00 bis
13:30 Uhr
Für Carla, erfolgsverwöhnte Maklerin in einer renommierten Hamburger Immobilienfirma, war ihr Beruf immer auch eine Berufung: Ihr ganzes Leben lang hat sie sämtliche privaten Belange ihrem Job untergeordnet. Vor allem ihre Familie hatte darunter stets zu leiden. Die Konsequenz: Ihr Mann gab es irgendwann auf, um ihre Zuwendung zu buhlen, und ließ sich von ihr scheiden. Auch die inzwischen erwachsene Tochter Ellen geht ihr nach zahllosen Enttäuschungen aus dem Weg.
Ein tiefes Loch
Das alles hat die Powerfrau Carla nie wirklich realisiert. Bis sie nach langer Ankündigung den einschneidenden Schritt wagt und in Rente geht. Sie zieht in eine kleinere Wohnung und nimmt sich vor, ihre neue Freiheit zu genießen. Es dauert allerdings nicht lange, da wird ihr ohne Job und tägliche Aufgabe schmerzhaft bewusst, dass sie eigentlich ganz alleine im Leben steht. Ihr Mann hat längst eine neue Frau und Ellen steht kurz davor, eine Stelle im fernen New York anzutreten.
Schleichende Sucht
So geht es Carla wie vielen Menschen, die immer nur für die Karriere lebten: Mit dem Berufsausstieg fällt sie in ein tiefes Loch. Ihre Einsamkeit und das Gefühl, von niemandem vermisst oder gebraucht zu werden, ertränkt sie in Alkohol. Die Sucht verläuft schleichend: Aus dem Glas Champagner am Mittag wird eine ganze Flasche. Und als die Flasche Champagner nicht mehr ausreicht, greift sie zu härteren Drinks. Im Supermarkt landen Gemüse und Nudeln nur noch im Einkaufswagen, um notdürftig den Nachschub an Cognac zu tarnen.
Carla selbst will sich ihre Abhängigkeit nicht eingestehen. Einen Menschen, mit dem sie über ihr Problem reden könnte, hat sie nicht. Die Hilfsangebote ihres sympathischen Hausmeisters Horst Keller weist die distinguierte Dame barsch zurück.
Ihr vergeblicher Versuch, über ihren alten Job wieder in ihr gewohntes Leben zurückzukehren, lässt die Situation vollends kippen: Nachdem der besorgte Horst sie leblos in ihrer Wohnung gefunden hat, wird sie mit einer schweren Alkoholvergiftung ins Krankenhaus gebracht.
"Ich bin nicht abhängig!"
Aber nicht einmal der dringliche Appell des Arztes kann sie überzeugen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Carla beharrt darauf: Sie ist keine Alkoholikerin! Erst als es schon fast zu spät ist, realisiert sie mit Horsts Hilfe, dass es so nicht weitergehen kann.
- Schauspieler/in
- Christiane Hörbiger als Carla Binder
- Klaus J. Behrendt als Horst Keller
- Friedrich von Thun als Magnus Binder
- Susanna Simon als Ellen Binder
- Jodie Leslie Ahlborn als Coco
- Autor/in (Drehbuch)
- Thorsten Näter
- Kamera
- Wedigo von Schultzendorff
- Musik
- Stefan Hansen
- Regie
- Florian Baxmeyer
- Redaktion
- Rosenberg, Philine