Können Algorithmen gesund machen?

42 - Die Antwort auf fast alles

Sonntag, 15. Januar 2023, 07:10 bis 07:35 Uhr

Im menschlichen Körper schlummern viele Daten: in der DNA, der RNA, den Proteinen, im Stoffwechsel und dem Mikrobiom. Wenn diese Daten präzise ausgelesen und ausgewertet werden könnten, wäre man in der Lage, Krankheiten viel früher zu erkennen als bislang. Es wäre eine Revolution. Das Problem: Es sind viel zu viele Daten, allein die der menschlichen Gene umfassen Terabytes.

Es braucht Computer, um die Daten auszuwerten. Algorithmen sollen helfen, den Körper zu verstehen, indem sie gewisse Muster in den Körperinformationen erkennen, die dann Rückschlüsse auf Krankheiten erlauben. Mit dieser Methode ist es Forscherinnen und Forschern in den USA gelungen, mithilfe von Algorithmen Hautkrebs frühzeitig zu erkennen.

Alle Körperdaten im Blick

Am Ende könnte so etwas wie ein medizinischer Avatar des Menschen entstehen, eine Künstliche Intelligenz, die alle Körperdaten im Blick behält und den Einzelnen warnt, wenn etwas nicht stimmt. In Ansätzen geschieht das längst. Das Robert Koch-Institut hat mit seiner Corona-Datenspende eine App entwickelt, mit der sich über Körperdaten das Pandemiegeschehen voraussagen lässt.

Kritikerinnen und Kritiker bemängeln allerdings, dass durch Sammeln und Auswerten all dieser Körperdaten Ungerechtigkeiten entstehen könnten. Etwa, wenn Krankenkassen oder Betriebe an die Daten kommen. Damit das nicht geschieht, gibt es die Idee einer Datentreuhand. Wie auf einem Bankkonto könnten dort Körperdaten verwahrt und vor Missbrauch geschützt werden.

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