Wie viel wiegt das Leben?

42 - Die Antwort auf fast alles

Sonntag, 11. Dezember 2022, 07:10 bis 07:35 Uhr
Montag, 12. Dezember 2022, 11:35 bis 12:00 Uhr

Wenn man alles Lebendige auf eine Waage stellen könnte, also nicht nur sämtliche Katzen, Zackenbarsche, Waschbären, Apfelbäume, Löwenmäulchen, Bakterien und alle anderen Wesen, die es auf der Erde gibt, dann hat man die Zahl für die Gesamtmasse des Lebens. Ein Forschungsteam um den israelischen Biologen Prof. Ron Milo hat sich dieser Mammutaufgabe gestellt. Es trägt zusammen, was andere Forscherinnen und Forscher seit Jahrzehnten mühsam und mit immer ausgefeilteren Methoden zählen und beschreiben.

Hochrechnung im Meer per Echolot

"Leider können wir im Meer nicht einfach den Stöpsel ziehen und zählen, wie viele Fische es gibt", sagt Stefanie Haase vom Thünen-Institut für Ostseefischerei. Moderne Forschungsmethoden mit Echolot erlauben trotzdem eine präzise Hochrechnung.

Artenverlust schreitet erschreckend schnell voran

Arachnologe Dr. Klaus Birkhofer, Leiter des Fachgebiets Ökologie der Brandenburgischen Technischen Universität, geht mit seinem Zweitaktmotor-Insektensauger ins Feld. Damit lässt sich die Spinnendichte pro Quadratmeter errechnen. Immer wieder werden so auch unbekannte Arten entdeckt. Weiße Flecken auf der biologischen Landkarte. "Es gibt Heerscharen unbekannter, unentdeckter Arten", weiß Evolutionsbiologe Dr. Matthias Glaubrecht vom Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels an der Uni Hamburg. Aber die Zeit läuft den Wissenschaftlern davon. Der Artenverlust schreitet erschreckend schnell voran. Gibt es einen Tipping Point, ohne die Chance auf ein Zurück, oder besteht noch Hoffnung?

Redaktionsleiter/in
Ulrike Dotzer
Redaktion
Meike Neumann
Produktionsleiter/in
Melanie Clausen