Zwei Leben für Europa - Aristide Briand, Gustav Stresemann

Sonntag, 04. August 2024, 07:15 bis 08:00 Uhr

Europa im November 1918. Nach dem Ersten Weltkrieg bricht eine Zeit voller Chancen und Gefahren an. Die althergebrachten Strukturen, die Monarchien und die Wirtschaftssysteme sind zusammengebrochen. Alte Bündnisse gelten nicht mehr, die neuen werden zu Kolossen auf tönernen Füßen. Es gibt viel zu tun für diejenigen, die eine stabile Neuordnung mit dem Ziel eines dauerhaften Friedens schaffen wollen. Und sie müssen alle über ihren eigenen Schatten springen, denn der Krieg hat die Menschen traumatisiert und die Herzen verbittert.

Die Außenminister lenken in Richtung Europa

Ulrich Gebauer als Gustav Stresemann, der sowohl als Außenminister als auch als Kanzler der Weimarer Republik leidenschaftlich für eine Einigung mit Frankreich und ein friedliches Europa kämpfte. © NDR/Michael Kern
Ulrich Gebauer als Gustav Stresemann, der sowohl als Außenminister als auch als Kanzler der Weimarer Republik leidenschaftlich für eine Einigung mit Frankreich und ein friedliches Europa kämpfte.

Trotzdem versuchen Frankreichs Außenminister Aristide Briand und Gustav Stresemann, Außenminister des Deutschen Reiches, ihre Länder in die Richtung eines geeinten Europas zu lenken. In ihren Augen ist das die einzige Lösung zur Sicherung des Friedens. Aber auch sie selbst sind hin- und hergerissen zwischen alter und neuer Ordnung, zwischen den Wünschen ihrer revanchistischen und nationalistischen Regierungen und ihren Herzen.

Friedensnobelpreis 1926 für Briand und Stresemann

Michael Mendl als Aristide Briand, der im Jahr 1862 in der Bretagne geboren wurde und am Meer aufwuchs. Er übernahm zahlreiche Ämter in den verschiedenen Kabinetten der Dritten Republik Frankreichs. © NDR/Michael Kern
Michael Mendl als Aristide Briand, der im Jahr 1862 in der Bretagne geboren wurde und am Meer aufwuchs. Er übernahm zahlreiche Ämter in den verschiedenen Kabinetten der Dritten Republik Frankreichs.

Der filmische Mix aus Archivbildern und Nachinszenierungen zeigt faktenreich und emotional zwei Staatsmänner, die sich in schwierigen Verhandlungen nichts schenken, aber zugleich an ihrer gemeinsamen Vision festhalten. Auch wenn diese zwei Menschenleben nicht ausreichen, um die Früchte ihrer Arbeit zu ernten; die Samen haben sie für die nächste Generation gesät.

1926 bekommen Aristide Briand und Gustav Stresemann den Friedensnobelpreis verliehen. Es ist ein Zeichen des Glaubens der Völker der Welt an ein Europa in Frieden.

Redaktionsleiter/in
Claudia Cellarius
Redaktion
Meike Neumann
Redaktionsassistenz
Kristina Madejczyk
Produktionsleiter/in
Melanie Clausen
Autor/in
Gordian Maugg
Regie
Gordian Maugg
Autor/in
Leila Emami

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Erster Weltkrieg