Genuss mit Zukunft

Safran, Sauerrübe, Weinbau wie vor 100 Jahren

Sonntag, 23. März 2025, 16:00 bis 16:30 Uhr
Montag, 24. März 2025, 06:50 bis 07:20 Uhr

Alte Obst- und Gemüsesorten, handgefertigte Lebensmittel ohne industrielle Zusätze, traditionelle Rezepte. Immer mehr Menschen besinnen sich auf das, was vor der Haustür wächst. In der Reihe "Genuss mit Zukunft" werden solche Menschen und ihre Produkte vorgestellt. Diesmal geht es um Spezialitäten aus dem Elsass in Frankreich.

Safran aus Colmar

Safran aus dem Elsass © NDR/SR/Anne Strauch
Safran aus dem Elsass

Früh am Morgen läuft Marc Pfefen über sein Safranfeld nahe Colmar. Er muss schnell sein und noch vor Sonnenaufgang alle Safranblüten ernten. "Sobald die Blüte sich öffnet, leidet die Qualität des Safrans", erklärt er. Eigentlich war Marc Pfefen Qualitätsmanager in der Lebensmittelindustrie. Mit 40 hat er den Job an den Nagel gehängt, um seinen Traum wahr zu machen.

Bereits im Mittelalter wurde im Elsass Safran angebaut, denn das Mikroklima rund um Colmar ist dafür richtig. Direkt nach der Ernte zupft der Safranbauer mit Familie und Freunden die Safranfäden. Drei bis sechs Fäden können es pro Blüte sein. Zu Spitzenzeiten müssen sie bis zu 25.000 Blüten am Tag verarbeiten.

Sauerkraut von der Sauerrübe

Sauerrübe wird wie Sauerkraut verarbeitet. © NDR/SR/Anne Strauch
Sauerrübe wird wie Sauerkraut verarbeitet.

Die Sauerrübe, auf Elsässisch Sueri Ruewe, ist ein verkanntes Stiefkind unter den Gemüsen. Bauer Jean-Marie Frieh lebt mit seiner Familie in Holzwihr, sie stellen vor allem Sauerkraut her. Ein kleines Feld haben sie für die Sauerrübe reserviert. Das Wintergemüse bringt Abwechslung in die Küche.

Neben den Trauben auch die Kerne nutzen

Aus Traubenkernen wird Öl gepresst. © NDR/SR/Anne Strauch
Aus Traubenkernen wird Öl gepresst.

Weinbau wie vor 100 Jahren, das ist für Christian Binner die Zukunft. Hier wird mit Pferden gepflügt, schwere Maschinen sind auf dem Weingut Binner tabu. "Wir wollen die Pflanzen so wenig wie möglich stören", erklärt Christian Binner. Um die ganze Traube zu nutzen, stellt die Lebensgefährtin des Winzers, Michèle Ramponie, aus den Kernen kaltgepresstes Traubenkernöl her, es schmeckt sogar nach der jeweiligen Traubensorte.

Redaktion
Sara Helmig