Emden geht nach USA (Folge 2)

Wir können so viel

Montag, 30. Oktober 2023, 01:55 bis 02:55 Uhr

Im Emdener VW-Werk werden im ersten Halbjahr 1975 1.000 Arbeiter gekündigt. Dabei soll es aber nicht bleiben, weitere Entlassungen drohen, da Teile der Produktion in die USA verlegt werden sollen. Im zweiten Teil von "Emden geht nach USA" zeigen die Dokumentarfilmer Gisela Tuchtenhagen und Klaus Wildenhahn, wie die Arbeiter auf die geplante Umsiedelung des VW-Werks reagieren.

Kritik an der Gewerkschaft

Die beiden Autoren begleiten die VW-Arbeiter, wie sie nach Emden zur Frühschicht fahren. Manche von ihnen befürchten, ihren Arbeitsplatz zu verlieren oder ihre Arbeitsstelle wechseln zu müssen. In einer Sitzung der Funktionäre wird die Gewerkschaft kritisiert, nicht früh genug auf eine mögliche Werksschließung hingewiesen zu haben. Aufgeworfen wird die Frage: Wann wollen wir anfangen, uns zu wehren? IG-Metall-Funktionär Jan Wiltfang muss sich den Vorwurf anhören, die Werksschließung verharmlost zu haben.

Sonderschichten trotz drohender Entlassungen

Die IG Metall fasst einstimmig den Beschluss, eine Gewerkschaftskundgebung zu veranstalten und gegen den Verlust von Arbeitsplätzen in Ostfriesland zu protestieren. Zur selben Zeit entsteht Unruhe im VW-Werk, denn die Arbeiter müssen Sonderschichten ableisten, weil die Nachfrage nach Autos gestiegen ist.

Wildenhahn und Tuchtenhagen durften bei den Gesprächen zwischen Belegschaft und Funktionären der IG Metall mit der Kamera dabei sein. Ihre Abmachung mit dem VW-Konzern: Sie filmen ausschließlich auf dem Territorium des Betriebsrates, aber nicht an den Bändern oder irgendwelche anderen Arbeitsabläufe.

Autor/in
Klaus Wildenhahn
Regie
Klaus Wildenhahn
Kamera
Gisela Tuchtenhagen
Schnitt
Beate Hugk
Sybille Liebau
Redaktion
Horst Königstein
Angelika Wittlich
Timo Großpietsch
Produktionsleiter/in
Claus Trollmann