"Das Kind kriegst Du nicht"
Dienstag, 06. Februar 2024, 01:20 bis
02:05 Uhr
Eine hohe Anzahl von Kindern in Deutschland hat keinen Umgang mit ihren Vätern oder Müttern, weil der andere Elternteil dies nicht zulässt. Der Film erzählt vom Schicksal der Eltern, die nach der Trennung vom Partner die gemeinsamen Kinder gar nicht oder nur sehr selten sehen dürfen. Es sind Väter und Mütter, die sich zuvor auch im Alltag intensiv um ihre Kinder gekümmert hatten und eine liebevolle Beziehung zu ihnen pflegten. Dann wurden sie von einem Tag auf den anderen aus dem Leben ihrer Kinder gestoßen, trotz eines gemeinsamen Sorgerechts. Eine existenzielle Lebenskrise, vor der die Betroffenen fassungslos und ohnmächtig stehen.
Kinder werden im Machtkampf instrumentalisiert
In neun von zehn Fällen sind es die Mütter, die von den Gerichten - gemäß alter Rollenklischees - das Aufenthaltsbestimmungsrecht zugesprochen bekommen und damit die Macht haben, zu entscheiden. Oft sind es gekränkte Gefühle und Rachegelüste, die bewusst oder unbewusst auf dem Rücken der gemeinsamen Kinder ausgetragen werden. Mit oft tragischen Folgen. Wissenschaftliche Studien zeigen: Kinder, die im Machtkampf der Eltern instrumentalisiert werden, erleiden schwere seelische Schäden, die sie häufig bis ins Erwachsenenalter verfolgen.
Nach der Scheidung Mutter und Vater bleiben dürfen
Einfühlsam erzählen Grimme-Preisträgerin Uta König und Gesa Berg die dramatischen und bewegenden Geschichten mehrerer Väter und einer Mutter, die nach Trennung und Scheidung von ihren Kindern ferngehalten werden. Im Film wird deutlich, wie groß die Angst der Betroffenen ist, die geliebten Kinder ganz zu verlieren und wie verzweifelt ihre Bemühungen sind, ihnen auch nach der Scheidung Vater oder Mutter sein zu dürfen.
Professionelle Hilfe ist oft erfolgreich
Anhand der persönlichen Schicksale zeigt sich auch, welche psychologischen Mechanismen im Machtkampf der Eltern wirken und warum viele Richter vor der zerstörerischen Kraft des "mächtigeren" Elternteils kapitulieren. Damit sich Eltern bei der Trennung nicht im eigenen Gefühlschaos verlieren und das Wohl ihrer Kinder im Auge behalten, plädieren Experten dafür, den Scheidungspaaren professionelle Hilfe anzubieten. Anstatt juristischer Beschlüsse setzen viele Familiengerichte auf Mediation. Mit gutem Erfolg, wie der Film zeigt.
- Autor/in
- Gesa Berg
- Regie
- Gesa Berg
- Uta König
- Autor/in
- Uta König
- Redaktion
- Werner Grave
- Produktionsleiter/in
- Katharina Janssen
- Redaktion
- Juliane Puttfarcken