Können aus Feinden Freunde werden?

42 - Die Antwort auf fast alles

Samstag, 29. März 2025, 06:05 bis 06:35 Uhr

Kriege und Konflikte beenden: Wenn die Waffen wieder schweigen, besteht auch die Aussicht auf Versöhnung. Voraussetzung dafür ist die Bereitschaft, sich aufrichtig zu entschuldigen, eine gemeinsame Vision zu entwickeln und Wiedergutmachung anzubieten. Fast wie in zwischenmenschlichen Beziehungen. Denn was braucht es, damit ganze Gruppen wieder einander annähern können?

Entschuldigungen sind ein entscheidender Schritt

In einer Welt, die von Konflikten und Gewalt geprägt ist, stellt sich immer drängender die Frage, wie Annäherung und vielleicht sogar Versöhnung möglich werden können. Auf der persönlichen Ebene ist eine Entschuldigung oft ein entscheidender Schritt. Sie kann wie ein Wunder wirken, betont die Sozialpsychologin Nurit Shnabel von der Universität Tel Aviv. Sie erklärt, wie unterschiedliche psychologische Bedürfnisse die Versöhnung beeinflussen und was eine gute Entschuldigung auf persönlicher Ebene ausmacht.

Die Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland

Auf gesellschaftlicher Ebene können nur wenige Gesellschaften von sich behaupten, sich ausgesöhnt zu haben. Frankreich und Deutschland haben diesen Weg erfolgreich beschritten. Corine Defrance, Historikerin am Centre national de la recherche scientifique (CNRS), stellt einige Bausteine der deutsch-französischen Versöhnung vor und zeigt auf, welche Schritte den Versöhnungsprozess begünstigt haben.

Die Arbeit der Wahrheits- und Versöhnungskommission

Brandon Hamber, Friedensforscher an der Universität Ulster in Belfast, erläutert, welche wichtige Rolle Wahrheitskommissionen, Gerichtsverfahren und Reparationen bei der Annäherung verfeindeter Lager spielen. Er berichtet über den Verlauf der südafrikanischen Wahrheits- und Versöhnungskommission und erklärt das Konzept der sogenannten Transitional Justice: der verschiedenen Säulen, die auf internationaler Ebene als wichtige Voraussetzung für einen Versöhnungsprozess angesehen werden.

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