Audiodeskription im NDR
Das Hörfilmteam des NDR verfasst Filmbeschreibungen für blinde und sehbehinderte Menschen zu vielen Sendungen im NDR Fernsehen und im Ersten - darunter "Tatort", "Erlebnis Erde", "Sesamstraße", "Neues aus Büttenwarder" und die Familien-Spielshow "Klein gegen Groß". Zu Beginn sehen sich die Autor*innen den Film an, um sich erste Gedanken zur Beschreibung der Personen, der Schauplätze und besonderer filmischer Gestaltungsmittel wie Zeitlupen zu machen. Um alltagsfremde Dinge - beispielsweise Kleidung im frühen Mittelalter oder Aussehen und Verhalten von exotischen Tieren - angemessen beschreiben zu können, recherchieren sie. Dann fügen die Autor*innen in die Lücken zwischen dem Original-Ton die Beschreibungen ein. Diese sollten zunächst beantworten, wo wer was macht. Ist die Lücke lang genug, beschreiben sie zusätzliche Details wie Gestik, Mimik, Gegenstände oder Landschaften.
Zwei Sehende und eine Blinde
Gemeinsam mit einem weiteren Sehenden sowie einer blinden Kollegin wird aus der Rohfassung das endgültige Manuskript erarbeitet. Abschließend wird der Film erneut abgespielt und einer der Sehenden spricht die Beschreibungen in die Lücken zwischen den Dialogen oder Geräuschen ein. So wird überprüft, ob die Beschreibungen zeitlich passen, ob sie die formalen Richtlinien der Audiodeskription erfüllen und ob sie die Atmosphäre des Films wiedergeben. Das vom Team erstellte Manuskript wird dann im Tonstudio aufgenommen. Der NDR setzt dafür ausschließlich professionelle Sprecher*innen ein. Die Redakteure achten darauf, dass die Stimmen gut zur Atmosphäre der jeweiligen Sendung passen und wählen die Sprecher*innen danach aus. Zum Schluss mischen die NDR Toningenieure die neue Tonspur aus Originalton und Beschreibung - die fertige Audiodeskription.