Warum vergessen wir?

42 - Die Antwort auf fast alles

Samstag, 29. Juni 2024, 06:00 bis 06:30 Uhr
Montag, 01. Juli 2024, 12:00 bis 12:25 Uhr

Jeder kennt es: ein Name, der einem nicht einfällt, oder das neue Passwort. Zu vergessen ist nervig und manchmal peinlich. Aber wie entscheidet das Gehirn, was man vergisst oder eben nicht?

Wettbewerb der Erinnerungen

Zwischen den Erinnerungen herrscht eine Art Wettbewerb. Stärkere und wiederholte Eindrücke gewinnen gegenüber schwächeren. Aber sind diese gewichenen Erinnerungen für immer verloren? Seit Jahrzehnten wird diese Frage kontrovers diskutiert. Doch seit ein paar Jahren gibt es eine neue Idee! Die Erinnerungen existieren möglicherweise noch.

"Wenn wir die Zellen stimulieren, werden die Erinnerungen wieder verfügbar. Die Erinnerung überlebt also den Vergessensprozess, aber sie wird nur unter den richtigen Bedingungen wieder zum Ausdruck gebracht. In gewissem Sinne könnte das bedeuten, dass wir die Adresse der Erinnerung verlieren, aber nicht die Erinnerung selbst", sagt der Neurowissenschaftler Tomás Ryan.

Vergessen ist wichtig für das Gehirn

Könnte man also irgendwann sämtliche Erinnerungen wiederfinden? Klingt nach Science-Fiction, könnte aber unter bestimmten Umständen möglich sein. Ob das wünschenswert ist, bleibt eine andere Frage. "Zudem glaubt man, dass das Vergessen essenziell ist für das Finden von kreativen Lösungen", betont die Neurowissenschaftlerin Hannah Monyer. Vielleicht ist das Vergessen also doch kein Fehler des Gehirns, sondern eine wichtige Funktion? Aber wäre es dann vielleicht möglich, gezielt vergessen zu können? Könnte man nicht zumindest bei den schmerzhaften Erinnerungen nachhelfen? Werden diese Erinnerungen in Zukunft mit einer Pille gelöscht werden können?

Redaktion
Sara Helmig
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