Shlomo – Sehnsucht nach Rache
Mittwoch, 22. Januar 2025, 23:15 bis
00:15 Uhr
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 29. Januar 2025, 00:00 bis
01:00 Uhr
Die beiden Männer wollten nur noch ihrer Vergangenheit entkommen. Doch als sich der NS-Kriegsverbrecher Gustav Wagner und der jüdische Goldschmied Shlomo Szmajzner im Jahr 1978 plötzlich in Brasilien gegenüberstehen, ist alles wieder da.
Wagner gehört zu den brutalsten Kriegsverbrechern des 20. Jahrhunderts. Als Lagerspieß des Nazitodeslagers Sobibor war er unter den jüdischen Arbeitshäftlingen aufgrund seines Sadismus und seiner Unberechenbarkeit gefürchtet. Und Szmajzner, genannt Shlomo, hat das Lager nur überlebt, weil er eine makabre Aufgabe hatte: Er sollte dort Schmuck schmieden für die Nazis aus dem Gold ermordeter Juden. Sein Auftraggeber: Gustav Wagner.
Rache oder Sühne?
Rund 250.000 Menschen wurden in Sobibor ermordet, nur sehr wenigen gelang die Flucht. Shlomo ist einer von ihnen. Als er 36 Jahre später seinem Peiniger am anderen Ende der Welt wieder begegnet, stellt sich für ihn die Frage: Rache oder Sühne?
Wie kann gigantisches Unrecht gesühnt werden?
Die Dokumentation von NDR und WDR beleuchtet das nahezu unglaubliche Leben des jüdischen Goldschmieds Stanislaw "Shlomo" Szmajzner, eines unbekannten Helden des 20. Jahrhunderts. Die Reporter rekonstruieren, wie der NS-Kriegsverbrecher Gustav Wagner in Brasilien 1980 zu Tode kam. Was als vermeintlicher Kriminalfall beginnt, führt mitten hinein in die Geschichte des 20. Jahrhunderts und in das Brasilien der 1970er-Jahre, wo Kriegsverbrecher wie Holocaustüberlebende Zuflucht suchten und sich eine neue Existenz aufbauten. Die Dokumentation behandelt zeitlose Fragen der Rache, des Vergessens und der Sühne. Und sie geht einer Frage nach, die heute wieder brennend aktuell ist: wie kann gigantisches Unrecht gesühnt werden? Und was, wenn diejenigen, die Gerechtigkeit herstellen müssten, darin versagen?
- Autor/in
- Antonius Kempmann
- Martin Kaul
- Willem Konrad
- Redaktion
- Christine Adelhardt
- Marc Brasse
- Monika Wagener
- Mathias Werth
- Produktionsleiter/in
- Stefanie Röhrig