Leopard, Seebär & Co. (192)
Donnerstag, 22. August 2024, 17:10 bis
18:00 Uhr
Seit 25 Jahren arbeitet Dr. Michael Flügger als Tierarzt im Tierpark Hagenbeck und dabei ist kein Tag für ihn und auch für seine Kollegin, Tierärztin Dr. Adriane Prahl, wie der andere. Auf seinem heutigen Plan stehen Visiten bei den Walrossen, den Onagern und den Orang-Utans. Bei seinen Patienten ist Michael nicht gern gesehen.
Die Tiere ahnen schon: Es wird wieder gespritzt, gesalbt oder operiert - sie nehmen Reißaus. Der 55 Jahre alte Tierarzt nimmt es gelassen. Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms zur Erhaltung bedrohter Tierarten ist er zusätzlich als Zuchtkoordinator für die Nordchinesischen Leoparden zuständig. Der Tierpark hat aus seiner Sicht eine ganz wichtige Aufgabe: Er kann die Tiere und die Natur dem Menschen als etwas Schützenswertes, Besonderes nahebringen: "Dann erreichen wir vielleicht auch, dass die Menschen später auf unsere Erde aufpassen und damit auf die Tiere."
Sorge um die Walrosskühe
Dirk Stutzki ist in Sorge und zieht Dr. Michael Flügger zu Rate: Die Walrosse "Raisa" und "Dyna" haben Hautprobleme. Dyna hat auffälligen, roten Ausschlag an einer Flosse. Ganz anders sehen die Pusteln von "Raisa" aus. Sie hat dicke Quaddeln und Schürfwunden an Bauch und Rücken. Der Tierarzt hat bereits eine Vermutung.
Tapir-Weibchen "Carmina" zieht aus
Schweren Herzens muss Tierpfleger Thomas Günther seinen Lieblingstapir "Carmina" von ihrem Sohn "Junto" und ihrem Partner "Xingo" separieren. "Carmina" leidet an einer Hufkrankheit und braucht daher Ruhe und eine spezielle Behandlung. Mithilfe eines Futtereimers hat Thomas das Tapir-Weibchen gestern schon mal mit der Umzugskiste vertraut gemacht. Er hofft nun, dass sie sich auch heute freiwillig in ihre Transportbox begibt. Viele Helfer stehen für einen stressfreien Umzug in die Quarantäne-Halle bereit. Die neue Unterkunft befindet sich gleich neben der Tierarztpraxis. Dr. Michael Flügger und Dr. Adriane Prahl werden "Carminas" entzündete Hufe täglich behandeln.
Fischbrei war gestern
Das Humboldt-Pinguinküken ist dieses Jahr ein Einzelkind und bekommt hinter den Kulissen in seinem Extra-Gehege von den Pflegern das Fischfressen beigebracht. So kann er sich später in der Gruppe bei der Fütterung behaupten und sich auch Fisch schnappen. In der Nähe seiner Eltern würde er weiterhin mit Fischbrei "verhätschelt". Tierpfleger Sebastian Behrens hat zwar einen strammen Zeitplan, nimmt sich aber alle Zeit der Welt, um dem Kleinen mit viel Geduld ganze Sprotten schmackhaft zu machen.
Die Kattas werden es schon schaukeln
Tony Kershaw schaut bei Florian Ploetz im Tropen-Aquarium vorbei und zeigt ihm Fotos von einer Bambusschaukel, die die Wiener Kollegen im Tiergarten Schönbrunn für ihre Pfleglinge gebaut haben. Für Tonys Mandrills ist das nichts - die würden das Spielzeug in wenigen Sekunden auseinandernehmen. Aber für die Kattas könnte es passen. Florian Ploetz, der immer auf der Suche nach neuen Beschäftigungsideen ist, nimmt den Bau der Schaukel in Angriff. Den größten und schönsten Bambus findet er im Elefantengehege.
Volker voller Vorfreude auf den neuen Leoparden
Volker Friedrich hat gute Nachrichten von Dr. Flügger erhalten: Ein neuer Zucht-Partner für Leopardin "Mor" soll aus dem Tierpark Cottbus abgeholt werden. Volker, der eigentlich einen freien Tag hat, begibt sich unverzüglich in den Park, um eigenhändig mit Kevin Surmilo die letzten Vorbereitungen für die Ankunft der Raubkatze zu treffen. Die beiden hoffen inständig, dass "Mor" mit dem neuen Kater bald Junge bekommt. Jeder hier neugeborene Leopard ist wichtig für den Arterhalt.
Ein Traum wird Wirklichkeit: Laura blickt auf drei Jahre Ausbildung zurück
Drei Jahre Ausbildungszeit sind um. Seit zwei Wochen darf sich Laura Pinero nun Tierpflegerin nennen. Das heißt ab jetzt hat sie die volle Verantwortung für das Revier und die Tiere. Laura ist Hamburgerin und schon mit Tieren aufgewachsen. Ein Schulpraktikum im Tierpark Hagenbeck hat sie in dem Entschluss bestärkt, Tierpflegerin zu werden. Bei der Fütterung der Saki-Äffchen blickt sie noch einmal zurück.
Vorsicht: Hochgiftige Fracht!
Spannend wird es hinter den Kulissen im Tropen-Aquarium. Dr. Guido Westhoff hat ein Paket bekommen: Inhalt ist eine wunderschöne männliche Gabunviper aus dem Zoo in Zagreb. Gabunvipern sind hochgiftige, gut getarnt am Waldboden lebende Schlangen aus Zentralafrika. Nicht viele Kollegen können Dr. Guido Westhoffs Leidenschaft für giftige Schlangen nachvollziehen. Aber sie freuen sich dennoch mit ihm, wenn es Nachwuchs oder einen Neuzugang gibt. Gemeinsam mit Heidi Rohr packt er die Schlange aus. Das hat auch sicherheitstechnische Gründe: Eine zweite Person muss anwesend sein, um nach einem Giftschlangenbiss einen Notruf absetzen zu können. Zum Glück sind Gabunvipern selten aggressiv.
- Sprecher/in
- Mark Bremer
- Produktionsleiter/in
- Daniel Buresch
- Redaktion
- Anke Schmidt-Bratzel
- Redaktionsleiter/in
- Ole Kampovski