Können wir unser Blut kopieren?

42 - Die Antwort auf fast alles

Sonntag, 30. Juli 2023, 07:10 bis 07:35 Uhr
Montag, 31. Juli 2023, 12:00 bis 12:25 Uhr

Würde man künstliches Blut erschaffen, könnte man mehrere Probleme auf einen Streich lösen: den Blutmangel beheben, das Risiko einer Krankheitsübertragung verhindern und es stünde für alle, auch seltene Blutgruppen genug Blut zur Verfügung.

In den 1960er-Jahren wurde angenommen, der Heilige Gral wäre gefunden. Weltweit glaubte man zu dieser Zeit, dass ein chemischer Stoff, die Perfluorcarbone (perfluorierte Kohlenwasserstoffe), die Lösung sein könnten, um den weltweiten Blutdurst zu stillen. Schon bald, so hieß es, sei künstliches Blut in jedem Krankenhaus verfügbar. Doch es war komplizierter als man zunächst vermutete. "Jede Zelle im Blut hat eine eigene, notwendige Funktion. Das alles auf einmal ersetzen zu wollen, ist praktisch unmöglich", meint Immunbiologin Romy Kronstein-Wiedemann von der TU Dresden.

Daher versuchen Wissenschaftler heutzutage, einzelne Bestandteile des Bluts zu kopieren, zum Beispiel die Blutplättchen, die für die Blutgerinnung so wichtig sind. "Der Körper ist der beste Bioreaktor", sagt die Molekularbiologin Constanca Ferreira de Figueiredo. Daher entwickeln sich die von ihr designten Vorläuferzellen der Blutplättchen im Körper weiter. Dresdner Forscher erschaffen rote Blutkörperchen im Labor. In Frankreich hat man einen hocheffizienten Sauerstofftransporteur im Wattenmeer gefunden. Liefert diesmal etwa ein Wurm die Antwort darauf, wie wenigstens ein Teil des menschlichen Blutes ersetzt werden könnte?

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