Kevin Kühnert und die SPD
Mittwoch, 06. Oktober 2021, 00:35 bis
01:10 Uhr
Die Europawahl im Mai 2019 soll für die schlechten Umfragewerte der SPD eine Trendwende sein. Kevin Kühnert ist im Wahlkampf, tingelt von Ortsverein zu Ortsverein, von Talkshow zu Interview. Am 1. Mai, knappe drei Wochen vor der Europawahl, erscheint in der Wochenzeitung "Die ZEIT" ein Interview mit ihm: "Was heißt Sozialismus für Sie Herr Kühnert?". Das Interview löst einen Shitstorm aus. Die Tagesthemen widmen ihm einen vernichtenden Kommentar zur besten Sendezeit. Als er bei Anne Will über Klimawandel diskutieren soll, geht es die halbe Sendung nur um sein Interview. Aber nicht nur bei den Medien und dem politischen Gegner gerät er unter Beschuss. Auch aus seiner eigenen Partei kommen Vorwürfe, Kühnert würde der SPD im Wahlkampf schaden.
Großer Zuspruch für Kevin Kühnert bei den Wähler*innen
Ganz anders auf den Marktplätzen der Republik: Im Wahlkampf bekommt Kühnert an der Basis großen Zuspruch. Es scheint, als hätte er vielen Genoss*innen aus der Seele gesprochen. Alte, langgediente und oft enttäuschte Parteimitglieder sehen in Ihm die Zukunft der Partei.
Doch all sein Wahlkämpfen nützt nichts. Die Europawahl wird zur Katastrophe. Die SPD holt gerade mal 15,8 Prozent. Und was ihn besonders trifft: Die Partei verliert vor allem bei den jungen Wähler*innen krass. Genau in seiner Altersgruppe, findet die SPD faktisch nicht statt. Sein Interview kommt zwar bei den Alten gut an, aber auf die Fragen der Jungen rund um Klimawandel und Netzpolitik hat die SPD keine überzeugenden Antworten.
Drei Jahre lang haben die NDR Filmemacher*innen Katharina Schiele und Lucas Stratmann den Jungpolitiker mit der Kamera begleitet. Sie zeigen, wie das politische Agieren des ehemaligen Juso-Vorsitzenden und heutigen Partei-Vizes Kevin Kühnert aussieht. Und sie fragen, welchen Einfluss er auf die politische Ausrichtung der SPD hat und ob es einen Linksruck gab.
Nächste Folge:
- Autor/in
- Lucas Stratmann
- Regie
- Lucas Stratmann
- Autor/in
- Katharina Schiele
- Regie
- Katharina Schiele
- Redaktion
- Timo Großpietsch
- Christoph Mestmacher
- Produktionsleiter/in
- Bettina Wieselhuber
- Schnitt
- Yütte Reischmann
- Andreas von Huene