NDR Intendant Joachim Knuth stößt Prozess zur Gestaltung der Zukunft im Landesfunkhaus Schleswig-Holstein an
Volker Thormählen, Direktor des Landesfunkhauses Schleswig-Holstein, hat gestern Abend NDR Intendant Joachim Knuth vorgeschlagen, für vier Wochen unbezahlten Urlaub zu nehmen.
NDR Intendant Joachim Knuth: "Volker Thormählen hat mich gestern Abend um einen Monat unbezahlten Urlaub gebeten, um Abstand zu gewinnen, und um im Sinne des NDR sicherzustellen, dass der Aufklärungsprozess von Personen verantwortet werden kann, die nicht persönlich betroffen sind. Ich danke ihm für dieses Angebot und habe es angenommen. In den vergangenen Tagen wurde für mich sehr deutlich, dass im Landesfunkhaus in Kiel nicht nur aufgeklärt werden muss, sondern auch Dinge geändert werden müssen. Wir stoßen für die Gestaltung der Zukunft nun einen Prozess an, um in Kiel künftig ein Klima des Muts zu etablieren."
Volker Thormählen: "Der Intendant hat meinem Wunsch entsprochen. Mit diesem Schritt möchte ich dazu beitragen, dass unter größtmöglicher Beteiligung der Kolleginnen und Kollegen sowie mit externer Hilfe und Unterstützung der von mir initiierte Prozess beginnen kann, ohne dass der Eindruck entsteht, ich könnte darauf Einfluss nehmen. Zu dieser Überzeugung bin ich gestern Nachmittag nach einer Redaktionskonferenz gekommen.“
Die Rolle der Direktorin wird während der Abwesenheit von Volker Thormählen durch seine Stellvertreterin Bettina Freitag ausgefüllt.
NDR Intendant Joachim Knuth: "Es gibt dabei viel zu tun – und deshalb geben wir ihr die bestmögliche Unterstützung: Ihr wird ein Team zur Seite gestellt, das gemeinsam mit ihr und den Kolleginnen und Kollegen vor Ort zielführende Prozesse und Strukturen etablieren wird, welche einen mutigen, unabhängigen Journalismus garantieren. Dieses Team wird an eine Verantwortliche oder einen Verantwortlichen außerhalb des LFH berichten."
Bereits gestern hat Volker Thormählen, Direktor des Landesfunkhauses Schleswig-Holstein, mitgeteilt, dass Norbert Lorentzen und Julia Stein ihn gestern gebeten hatten, sie bis auf weiteres von ihren bisherigen Aufgaben im Landesfunkhaus Schleswig-Holstein zu entbinden. Er hat ihrem Wunsch entsprochen und sich bei ihnen für diesen Schritt bedankt. Zudem hat er daran erinnert, dass die Unschuldsvermutung gilt.
Bettina Freitag (Mitglied Chefreaktion und stellvertretende Landesfunkhaus-Direktorin) übernimmt vorübergehend die Aufgaben von Norbert Lorentzen, Andreas Schmidt (Redakteur Politik und Recherche) vorübergehend die Aufgaben von Julia Stein.