Stand: 16.10.2013 17:00 Uhr

NDR 1 Welle Nord und Schleswig-Holstein Magazin: Falschberatung - Postbank hält geschädigte Kunden hin

von Nadina von Studnitz

Auch wenn die Postbank Kunden falsch beraten hat, wehrt sie offenbar Ansprüche auf Schadenersatz systematisch ab. Ziel scheint zu sein, Verfahren bis zur Verjährung der Ansprüche hinaus zu zögern. Das geht aus vertraulichen internen Schreiben des Postbank-Vorstandes hervor, die NDR 1 Welle Nord und Schleswig-Holstein-Magazin vorliegen. In internen Anweisungen heißt es, dass alle Beschwerden zunächst grundsätzlich abzulehnen sind: "Die generelle Haltung ist ablehnend."

Einem vertraulichen Papier der Postbank vom November 2012 zufolge wurden von 1.254 Reklamationen bei riskanten geschlossenen Fonds nahezu drei Viertel abgelehnt. Nur in sechs Prozent aller Fälle hat die Postbank geschädigte Kunden in einem Vergleich teilentschädigt.

Hierbei strebt die Postbank offenbar einen Vergleich auf möglichst niedrigem Niveau an. Gleichzeitig versucht sie, Grundsatzurteile zu vermeiden. NDR 1 Welle Nord und Schleswig-Holstein-Magazin liegt eine vertrauliche Anweisung zur "Behandlung von Reklamationen" bei hochspekulativen geschlossenen Fonds vor. Hierin heißt es: "Ein Urteil wird bankseitig regelmäßig nicht angestrebt... Es geht eher darum, einen für die Bank günstigen Vergleich zu erzielen."

Auf Anfrage erklärte die Postbank, eine systematische Abwehr von Beschwerden läge nicht im Interesse der Postbank. Jeder Einzelfall werde daher sorgfältig geprüft.


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