Stand: 15.12.2010 17:06 Uhr

Ohnsorg: "Tratsch im Treppenhaus ... es geht weiter!"

Sendetermine: Sonnabend, 18. Dezember, 22.00 Uhr und 22.45 Uhr (Folge 1 und 2); Montag, 20. Dezember, 22.45 Uhr, NDR Fernsehen

Was ist eigentlich aus dem Treppenhaus geworden, in dem Heidi Kabel als Meta Boldt mit ihrer unbändigen Neugier ihre Nachbarn in Aufregung versetzte? Die gute Nachricht: Es steht wieder! Tief im Fundus hat das Ohnsorg-Theater Teile des Original-Bühnenbildes aus den 60er-Jahren gefunden. Die Kulissenbauer des Theaters haben in wochenlanger Detail-Arbeit die fehlenden Teile ergänzt. So entstand ein neues altes Treppenhaus, wie es sie in vielen norddeutschen Mietshäusern gibt: Linoleum auf dem Boden, die elektrischen Leitungen über dem Putz, die Wohnungstür-Klingeln gehen mal, mal gehen sie nicht, der Anstrich verblasst, es riecht förmlich nach Bohnerwachs.

In dieses Treppenhaus zieht nun wieder Leben ein: Das NDR Fernsehen und das Ohnsorg Theater schreiben die Geschichte des erfolgreichen und populären Klassikers "Tratsch im Treppenhaus" gemeinsam weiter. Natürlich sind die Bewohner von damals nicht mehr dieselben. Bis auf zwei: das glückliche junge Paar Heike und Diether. Sie wohnten damals beide halb legal in den Abstellkammern auf der Etage - und sind geblieben. Heute, viele Jahre später, blicken sie auf eine Beziehung zurück, die an ihrem Ende angekommen zu sein scheint.

Zu den neuen Mietern gehört zum Beispiel die ehemalige Hippie-Braut Natalie, die jetzt auf 400-Euro-Basis der verlängerte Arm der Hausverwaltung ist. Tänzer Ralf sucht dringend nach einem neuen Engagement. Mareike, die junge Frau aus gut situiertem Elternhaus, will in Tramsens ehemaliger Schlachterei einen Vollwert-Bio-Imbiss eröffnen. Jung trifft auf alteingesessen, 2010 trifft auf die 1970er, Latte Macchiato auf einen Pott Kaffee. Aber eins eint die Bewohner: Die Nachfahren des ehemaligen Besitzers, Schlachtermeister Tramsen aus dem Erdgeschoss, wollen vom Boom in dem inzwischen angesagten Stadtviertel profitieren, in dem das marode Haus steht, es luxuriös sanieren lassen und die Wohnungen danach einzeln meistbietend verkaufen. Das wollen sich die Mieter nicht gefallen lassen ...

Neben den Schauspielern des Ohnsorg-Ensembles Beate Kiupel (Heike), Erkki Hopf (Diether), Uta Stammer (Natalie), Nils Owe Krack (Ralf), Andrea Gerhard (Mareike) und Oskar Ketelhut (Rumpel) sind in jeder Folge prominente Schauspieler und Comedians dabei. Jürgen Drews, Steffen Henssler, Markus Majowski, Carolin Spiess und Ingrid van Bergen konnten als Gäste gewonnen werden. Die turbulente Handlung verlangt von allen Beteiligten viel Improvisationstalent, denn die Gäste, die ins Haus kommen, dürfen sich mit ganz eigenen Ideen in die Hausgemeinschaft einbringen.

Anka Zink inszeniert "Tratsch im Treppenhaus ... es geht weiter", die Fernseh-Regie führt Delia Dittrich. Idee und Redaktion: Torsten Amarell, NDR.

Folge 1: "Eigentum verpflichtet"
Sonnabend, 18. Dezember, 22.00 Uhr

Diethers Koffer stehen vor der Tür. Heike zieht nun endgültig einen Schlussstrich unter ihre Ehe. Und das ausgerechnet, als Diether kurz davor steht, mit seiner neuesten Geschäftsidee Millionär zu werden, wieder mal.

Heikes neuer Nachbar Ralf, ein mittelloser Tänzer ohne Engagement, versucht, sein angeblich kaputtes Knie mittels Versicherungsbetrug in bare Münze umzuwandeln, als sich die Ereignisse im Haus überschlagen. Denn in Schlachtermeister Tramsens ehemaligem Laden hat sich die junge blonde Mareike eingemietet, die hier einen Bio-Vollwert-Transfair-Imbiss eröffnen will - ohne was vom Kochen zu verstehen. Und die neue Hausmeisterin Natalie klatscht und tratscht wie einst Meta Boldt. Sie ist es auch, die als erste von einem windigen Makler (Markus Majowski) erfährt, dass das Haus saniert werden soll und alle Bewohner raus müssen. Die Angst geht um unter den Mietern. Denn keiner von ihnen kann sich eine teure Mietwohnung, geschweige denn eine luxussanierte Eigentumswohnung leisten. Apropos leisten. Diethers Auszug missglückt leider ...

Folge 2: "Unter Strom"
Sonnabend, 18. Dezember, 22.45 Uhr

Heike hat Geburtstag. Der 39., wie immer in den vergangenen Jahren. Diether will sie überraschen und stellt ihr eine rosa Marzipan-Torte vor die Tür. Dumm nur, dass Heike aus der Tür kommt, ohne zu Boden zu schauen. Leider nicht das einzige Missgeschick an diesem Tag, der so schön hätte werden können. In einem Brief kündigt der Makler einen Elektriker an (Jürgen Drews). Seine Aufgabe bleibt vorerst noch im Dunkeln, denn eigentlich ist mit der Elektrik in dem alten Haus noch alles so einigermaßen in Ordnung. Als am Ende eine allseits bekannte Einrichtungs-Blondine des kommerziellen Fernsehens (Carolin Spiess) auftaucht und behauptet, dass sie mit ihrem Team hier nächste Woche eine neue Folge ihrer Sanierungs- und Deko-Sendung drehen wird, ist allen Beteiligten klar, dass Tramsen ernst macht mit der Sanierung.

Folge 3: "Hausbesetzung"
Montag, 20. Dezember, 22.45 Uhr

"Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt." - Alt-Hippie Natalie organisiert den Widerstand. Barrikaden bauen und "We shall overcome"-Singen hält sie für ein geeignetes Mittel, um raffgierigen Entmietern die Stirn zu bieten. Allen anderen ist klar, dass diese Zeiten vorbei sind. Tänzer Ralf hat via Internet eine Hafenstraßen-erprobte Kämpfernatur verpflichtet, die die Bewohner in effizientem Hausbesetzen unterrichten wird. Als die Frau fürs professionelle Besetzen (Ingrid van Bergen) als erstes die Mülltonnen anzündet, wird auch den letzten Zweiflern klar, dass es nun hoch her gehen wird.

Diether hat eine neue Geschäftsidee, nachdem er als Agent von Ralf eine Niete war. Er hat sich auf Profiling und Verbrecherjagd spezialisiert und glaubt nun, damit ans ganz große Geld zu kommen, um seiner Heike, die er immer noch liebt, endlich alle Wünsche erfüllen zu können. Leider hat sich Diether in seinem Zielobjekt komplett geirrt, was beinahe das Haus zum Einsturz bringt: Er hat die Polizei nicht wie angekündigt auf die Spur des gesuchten Witwentrösters von Halstenbek gesetzt, sondern lässt versehentlich einen Pizzaboten (Steffen Henssler) verfolgen. Als der seine Ware anliefert, schlägt das MEK zu ...


15. Dezember 2010/IB

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