Neonazi Thomas Wulff will an NPD-Spitze
Der bundesweit bekannte Neonazi Thomas Wulff drängt an die Spitze der rechtsextremen NPD in Hamburg. Das berichtet das "Hamburg Journal" am Freitag, 29. Oktober, exklusiv um 19.30 Uhr im NDR Fernsehen. Er stehe für den Landesvorsitz zur Verfügung, erklärte Wulff gegenüber dem "Hamburg Journal".
Thomas Wulff ist eine der umstrittensten Figuren unter den bundesdeutschen Rechtsradikalen. So hatte er 2008 beim Begräbnis eines Neonazis in Passau eine Reichskriegsflagge mit Hakenkreuz auf das Grab gelegt und war kurz darauf festgenommen worden. Wulff hatte wiederholt den Holocaust bestritten und war deswegen 1995 wegen Volksverhetzung verurteilt worden.
Durch den personellen Wechsel an der Spitze befürchtet der Hamburger Verfassungsschutz eine zunehmende Radikalisierung der Rechten in der Hansestadt. "Es kann gut sein, dass sich dann Leute ermutigt fühlen, wieder Brust und Faust zu zeigen", sagte der stellvertretende Leiter des Hamburger Verfassungsschutzes, Manfred Murck, dem "Hamburg Journal". Die Sicherheitskräfte befürchten unter dem Einfluss des als besonders radikal geltenden Wulff mehr gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen rechten und linken Aktivisten, wie bereits 2008 im Hamburger Stadtteil Barmbek geschehen.
Vor genau einem Jahr war der bisherige Landesvorsitzende der NPD, der rechtsextreme Rechtsanwalt Jürgen Rieger, gestorben. Der Landesverband galt seither als führungslos. Der vermögende Rieger war jahrelang auch als Finanzier der Partei und der rechten Szene tätig. Thomas Wulff gilt als Ziehsohn Riegers.
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29. Oktober 2010 / RP
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