Stand: 08.06.2009 10:38 Uhr

"Drei Jobs und trotzdem arm": Wie Multi-Jobber in der Wirtschaftskrise über die Runden kommen

Sendetermin: Mittwoch, 10. Juni, 22.30 Uhr, NDR Fernsehen

Sie gehen bis ans Ende ihrer Belastbarkeit: Multi-Jobber brauchen mehrere Berufe, um für sich und ihre Familien genügend Geld zu verdienen. Ihr Arbeitstag dauert oft länger als zehn Stunden - und dennoch reicht das Gehalt nur knapp zum Überleben. Die Wirtschaftskrise trifft sie besonders hart. Wie Menschen, die auf viele Jobs angewiesen sind, ihren Alltag meistern, darüber berichtet das NDR Fernsehen am Mittwoch, 10. Juni, um 22.30 Uhr in der Reportage "Drei Jobs und trotzdem arm".

Nina Ranke arbeitete früher als Bürokauffrau und konnte davon gut leben. Heute hütet die Alleinerziehende als Tagesmutter Kinder, hilft im Blumenladen aus und ist als Messehostess tätig. Trotzdem ist die 39-Jährige ab und zu auf Hartz IV angewiesen. Was es heißt, am Rande des Existenzminimums zu leben, weiß auch Torsten Meinert. "Ohne die vielen Tätigkeiten müsste ich Hartz IV beantragen", sagt er. Sein Verdienst reicht nicht einmal für ein Dach über dem Kopf. Vor ein paar Jahren arbeitete er noch als Hochseefischer. Dann wurde er arbeitslos. Jetzt ist er froh, wenn er gelegentlich für ein paar Euro an der Kunsthochschule Modell stehen darf. Ansonsten sammelt Meinert Pfandflaschen, jobbt als Umzugshilfe oder verkauft die Obdachlosenzeitung. Aber für ein menschenwürdiges Leben langt das kaum.

In seiner Reportage begleitet Thomas Karp drei Menschen, die sich nicht mehr vorstellen können, dass man mit einem einzigen Beruf durchs Leben kommt. Sie alle sind stolz darauf, über ein eigenes Einkommen zu verfügen und nicht von Hartz IV leben zu müssen. Doch wie lange noch? Auch Nebenjobs werden in Krisenzeiten rar.


8. Juni 2009 / JU

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