"Arm und alt": preisgekrönte Sozialreportage im NDR Fernsehen
Sendetermin: Mittwoch, 27. Mai, 22.30 Uhr
"Der Film zählt zu den wünschenswerten, doch viel zu seltenen Sozialreportagen, die Unbehaglichkeit zumuten und auf Anhieb nachdenklich stimmen." So begründete die Stiftung Solidarität die Vergabe des Regine-Hildebrandt-Preises 2008 an die NDR Produktion "Arm und alt - Wenn die Rente nicht reicht" von Carsten Rau und Hauke Wendler. Das NDR Fernsehen zeigt den im April 2009 ausgezeichneten Film am Mittwoch, 27. Mai, um 22.30 Uhr in der Reihe "Die Reportage".
Zwei Wochen lang haben Carsten Rau und Hauke Wendler Menschen begleitet, die arm und alt sind. Rentner, die ein Leben lang gearbeitet haben. Ihr schmales Einkommen reicht gerade mal für einen Kaffee aus dem Automaten, vielleicht ein Kreuzworträtselheft zum Wochenende oder eine Fahrt mit der Straßenbahn, doch es langt nicht für eine neue Brille oder die dritten Zähne. Ein Beispiel ist Auguste Schlüterbusch: Die 84-jährige Bremerin hat ihre Miete nicht überwiesen. Jetzt droht ihr der Rauswurf aus der winzigen Wohnung am Bahndamm. Doch wovon soll die Seniorin die 380 Euro Mietschulden zahlen? Die alte Frau hat das Geld nicht und auch keinen Fernseher, kein Telefon und keine Couch.
In zwanzig Jahren ist jeder Dritte von Altersarmut bedroht, so schätzen Experten. "Das wird das Problem der Zukunft sein", meint Irmtraud Pommer von der Arbeiterwohlfahrt in Bremen. "Es gibt ja heute schon viele, die voll arbeiten und trotzdem von ihrem Lohn nicht leben können. Die werden im Alter noch weniger haben."
25. Mai 2009/IB