"Kasse oder privat?" Reportage über einen Hausarzt und seine Erfahrungen mit der Zwei-Klassen-Medizin
Sendetermin: Mittwoch, 28. Januar, 22.30 Uhr, NDR Fernsehen
Vor fünf Jahren hat sich Dr. med. Svante Gehring als Hausarzt niedergelassen. Pro Quartal wird der Arzt von den Krankenkassen pauschal bezahlt, muss sich an Budgets halten, soll billige Medikamente verschreiben. Ein intensives Gespräch mit seinen Patienten werde überhaupt nicht mehr honoriert, so Gehring. Dabei sei das oft heilsamer als Pillen zu schlucken. Ob ein Kassenpatient einmal im Quartal erscheint oder sechsmal, der Doktor verdient keinen Euro mehr. "Chronisch Kranke lohnen sich nicht", meint Gehring bitter. Dabei sind vor allem sie es, die ihn als Arzt dringend brauchen.
Der Hausarzt fühlt sich von den Krankenkassen eingeengt. Und wenn er nicht pariert, das weiß er aus Erfahrung, drohen sie mit Honorarkürzungen. Die Zwei-Klassen-Medizin ist für ihn keine düstere Zukunftsvision mehr, sondern bittere Realität. Svante Gehring macht keinen Hehl daraus: Ohne Privatpatienten wäre er pleite. Mit Kassenpatienten kann der vierfache Familienvater gerade mal die laufenden Praxiskosten decken.
Dörte Schipper und Gregor Petersen haben den Mediziner in seinem Praxisalltag begleitet. Und sie trafen Patienten, die sich so manche Dinge für ihre Gesundheit nicht mehr leisten können. Den Film "Kasse oder privat?" zeigt das NDR Fernsehen am Mittwoch, 28. Januar, um 22.30 Uhr in der Reihe "Die Reportage".
26. Januar 2009/IB